Bilanz: Ihr Motto?

Gerhard Schwarz: Man sollte über alles anständig reden – auch wenn einen Interessen, Emotionen und Weltanschauungen trennen.

Ihre grösste Stärke?

Die Verbindung von  sehr rationaler, nüchterner Problemanalyse mit grossem Einfühlungsvermögen.

Ihr grösster Fehler?

Der Glaube, dass man mit nüchterner Analyse Gegensätze bezüglich Interessen, Emotionen und Weltanschauungen überwinden oder zumindest überbrücken könne.

Welches Talent würden Sie gerne besitzen?

Ein Musikinstrument gut spielen.

Ihre härteste Lebensschule?

Der Hirnschlag meines Vaters vor 22 Jahren und sein Schlittern ins Siechtum.

Ihr liebster Künstler?

Franz Schubert  und Mark Rothko.

Ihr Lieblingsberg?

Die Madrisa an der Grenze zwischen dem Prättigau und dem Montafon – die Verbindung meiner alten Heimat Österreich mit meiner neuen Heimat Schweiz.

Ihr Lieblings-Gadget?

Zurzeit mein iPhone.

Ein Problem, das unterschätzt wird?

Die Sicherung des Wohlstands für künftige Generationen auf dem heutigen Niveau wird enorm schwierig. Ebenso die Finanzierung von Altersvorsorge und Gesundheitswesen.

Ein Politiker, der überschätzt wird?

Barack Obama.

Ein Zopf, der abgeschnitten gehört? 

Diskriminierung aufgrund des Alters durch Altersguillotinen und durch das viel zu sture Rentenalter 65.

Wofür geben Sie ohne schlechtes Gewissen Geld aus?

Für gutes Essen, guten Wein und gute handwerkliche Qualität bei Gegenständen des täglichen Gebrauchs.

Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gerne post mortem abendessen – und warum?

Mit Ronald Reagan, weil sich bei ihm liberale Überzeugung mit Instinkt, Tatkraft und der Fähigkeit zu einfacher Kommunikation gepaart hat.

Ihr erster Wagen?

Ein roter Saab.

Etwas, das Sie gar nicht mögen?

Knausrigkeit, Opportunismus und Gesprächsverweigerung.

Ihre grösste Extravaganz?

Mein Wochenend- und Feriendomizil im Bregenzerwald.

Ein Traum?

Der Traum vom einfachen und doch komfortablen Leben, von Gesundheit und Harmonie in der Familie und im Freundeskreis.

Eine Sünde?

Im Beichtstuhl war ich schon lange nicht mehr. Diese Frage gehört dorthin.

Dieses Interview erschien in der «Bilanz» vom 10. Februar 2012.