Kürzlich hat der Bundesrat Verhandlungen mit der EU über ein Agrar-Freihandelsabkommen aufgenommen. Der Schweizerische Bauernverband lehnt ein solches Abkommen ab. Ebenso entschlossen ist der Widerstand gegen die multilaterale Marktöffnung im Rahmen der WTO. Mit gutem Grund hofft die Landwirtschaft auf die Sympathien und die Unterstützung der Bevölkerung. Die komplizierte Agrarpolitik ist nämlich für die normal interessierten Bürgerinnen und Bürger längst nicht mehr verständlich.

Die Landwirtschaft wird durch eine sozialromantische Brille gesehen. Dazu trägt nicht nur die geschickte PR der Bauernorganisationen, sondern auch eine idealisierende Werbung der Grossverteiler bei. Die romantischen Vorstellungen einer mehrheitlichurbanen, landwirtschaftsfernen Bevölkerung verdichten sich zu einem eigentlichen «Mythos Landwirtschaft». So werden wirklichkeitsfremde Bilder der Landwirtschaft, die in der Bevölkerung Sympathie und Verständnis wecken, zur bestimmenden Kraft in der Politik.