Die Zahl der über 80-Jährigen wird in 2o Jahren um satte 77 Prozent zunehmen, während die Gesamtbevölkerung bis dahin um lediglich 12 Prozent wächst. Bis 2060 werden gemäss Bundesamt für Statistik 1,15 Millionen Menschen der Altersgruppe der 80+ angehören. Davon werden rund 60’000 gut 100 Jahre oder älter sein, was in etwa der Gesamtbevölkerung von Biel oder Lugano entspricht.

Jährlich ein neues Heim pro Kanton

Diese Entwicklung stellt die Alterspflege vor grosse Herausforderungen. Aufgrund des medizinischen Fortschritts treten die Senioren später ins Pflegeheim ein, dafür sind ihre Beschwerden komplexer, und die Anforderungen an Ärzte und Pflegepersonal steigen. Dies bedingt mehr Fachpersonal und zusätzliche Infrastruktur. 30’000 zusätzliche Betten braucht es gemäss dem Pflegeheimverband Senesuisse bis ins Jahr 2030. Um diese Lücke zu füllen, müsste jährlich pro Kanton ein Heim mit 60 Betten gebaut werden, was Investitionen von 1o Milliarden Franken entspricht.

Diese Veränderungen werden signifikante Kosten verursachen. Das Gesundheitsobservatorium Obsan schätzt diese auf 18 Milliarden Franken im 2030, also zweieinhalb Mal so viel wie 2007. Diese Kosten werden privat, über Krankenkassenprämien und zunehmend über die öffentliche Hand – sprich Steuern – finanziert. Unsere Gesellschaft ist also gefordert. Gefragt ist nicht nur Geld. Die aufgezeigte Entwicklung braucht Visionen, Initiativen und vor allem eins: lange Vorlaufzeit.

Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift «Heime und Spitäler» vom März 2014.