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Mobility Pricing
Kostenwahrheit im Verkehr durch die Anwendung marktwirtschaftlicher Preismechanismen
Der Kerngedanke von «Mobility Pricing» ist mehr Kostenwahrheit im Verkehr durch die Anwendung marktwirtschaftlicher Preismechanismen.

Konkret bedeutet dies:

einen höheren Grad an Benutzerfinanzierung,
eine Preisdifferenzierung nach Zeiten und Strecken sowie
Investitionsentscheide, die auf Kosten-Nutzen-Erwägungen basieren.

Durch diese Mechanismen liessen sich die Verkehrsnachfrage drosseln, Verkehrsspitzen glätten, die Kapazität vorhandener Infrastruktur besser nutzen und knappe Steuermittel in Infrastrukturprojekte mit dem grössten Nutzen lenken.

In der realen Verkehrspolitik hingegen wird systematisch gegen diese Prinzipien verstossen:

Der öffentliche Verkehr wird massiv subventioniert und im Strassenverkehr bleiben externe Kosten ungedeckt.
Uniforme Tarife sorgen für Staus und Überlastungen während der Hauptverkehrszeiten und für ungenutzte Kapazitäten in den Randzeiten.
Eine Politisierung der Investitionsentscheide lenkt Milliardensummen in Infrastrukturprojekte, die vor allem regionalpolitisch motiviert sind oder das Resultat föderaler Proporzüberlegungen. All dies ist teuer, ineffizient und unökologisch.

Mobility Pricing ist ein allgemeines Prinzip (Kostenwahrheit) und es gibt es viele Möglichkeiten, dieses umzusetzen. Es gibt viele kleinere und grössere Schritte hin zu einem umfassenden Mobility Pricing – und viele davon werden bereits erfolgreich genutzt. Dazu zählen spezifische Mautsysteme für Lastwagen (LSVA in der Schweiz), für Strassentunnel (Österreich) oder Innenstädte (London, Stockholm) ebenso, wie eine allgemeine Strassen-Maut (Singapur) oder E-Ticketing im öffentlichen Verkehr (Holland). Dank technologischem Fortschritt werden die möglichen Anwendungen im Hinblick auf Mobility Pricing zusehends kostengünstiger, benutzerfreundlicher und vielfältiger.

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