Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mehren sich die Forderungen nach guter Schulbildung. Da besinnt sich die öffentliche Meinung auf das wichtigste Kapital einer Gesellschaft: die Bildung. Verlangt werden Reformen, Innovationen und auch Investitionen in das Schul- und Bildungswesen. Unterricht, Lehrpersonen und Institutionen kommen unter Druck. Ausgeschlossen aus dieser Debatte bleiben interessanterweise die Schulbücher beziehungsweise die Lehrmittel und Unterrichtsmaterialien. Kaum bekannt ist auch die Tatsache, dass Lehrmittel praktisch jeder öffentlichen oder demokratischen Kontrolle entzogen sind. Sie werden kontinuierlich von öffentlichen und privaten Schulbuchverlagen produziert; aber die Initiative oder der Wandel, der sie treibt, ist häufig unklar. Gerade weil die Lehrmittel in den Reformdiskursen fast immer vergessen gehen, weil sie durch staatlichen Schutz nur teilweise dem Wettbewerb ausgesetzt sind und weil viele Akteure im Bildungsbereich nicht unbedingt mit den neuesten Erkenntnissen der Lehr- und Lernforschung vertraut sind, ergriff Avenir Suisse die Initiative zu dieser Tagung. Es sollte überprüft werden, inwieweit die heutigen, meist hervorragend gemachten Lehrmittel «up to date» sind und in welche Richtung sie sich weiterentwickeln müssten. Die Ergebnisse des I. Schweizer Lehrmittelsymposiums wurden im vorliegenden Buch festgehalten. Noch wichtiger als die Publikation der Erkenntnisse ist aber, dass, der Bedeutung entsprechend, Lehrmittelfragen in einem breiteren Kreis öffentlich diskutiert werden. Die Lektüre soll dazu einen Anstoss liefern.
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