Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) mag verführerisch klingen: Ein monatlicher Geldtransfer von 2500 Franken an jeden erwachsenen, rechtmässigen Einwohner soll das bisherige Geflecht an Instrumenten zur sozialen Sicherung ablösen. Die Initianten preisen das BGE als geniale Antwort auf die gesellschaftspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Avenir Suisse hält das BGE für einen in allen Facetten fehlgeleiteten Reformwunschtraum. Das «avenir standpunkte» zeigt, warum dem BGE jenseits aller Zweifel an der Finanzierbarkeit und aller ungelösten Fragen im Zusammenhang mit der Zuwanderung wenig Reizvolles und schon gar nichts Liberales anhaftet. Es erstaunt immer wieder, auf wie viel Wohlwollen das BGE trifft – und zwar nicht nur von linksalternativer, sondern gerade auch von liberaler Seite. Deshalb schien es uns besonders wichtig, die Probleme und Denkfehler des Konzepts darzulegen, trotz des Risikos, dass die Initianten nur schon die Aufmerksamkeit von Avenir Suisse als Erfolg werten könnten.

Lukas Rühli argumentiert, dass die Notwendigkeit eines BGE mit falschen Annahmen begründet wird, und dass das BGE unsozial ist, da es ausser den Trittbrettfahrern kaum jemandem nützt – zuletzt den wirklich Hilfsbedürftigen. Die Publikation erklärt, warum das BGE entgegen oft gehörter Beteuerungen kein liberales Konzept ist und warum es die Gefahr einer Zweiklassen-Gesellschaft stärker heraufbeschwört als jedes aktuelle System der sozialen Sicherung.