Neue Luzerner Zeitung: Daniel Müller-Jentsch, was muss geschehen, damit das Entlebuch wirtschaftlich nicht untergeht?

Daniel Müller-Jentsch: Das Entlebuch muss vor allem seine Stärken stärken. Diese liegen im sanften Tourismus.

Der Tourismus hat doch bereits einen hohen Stellenwert im Entlebuch.

Es reicht nicht, nur ein Label wie jenes der Unesco-Biosphäre zu haben. Man muss gezielt in Projekte investieren und beispielsweise noch stärker regionale Produkte vermarkten.

Während der Kanton Luzern als Ganzes stark wächst, ist das Bevölkerungswachstum im Entlebuch gering. Was kann man dagegen tun?

Die Region müsste als Wohnort an Attraktivität gewinnen. Teile des Entlebuchs könnten gewissermassen Teil eines zweiten Agglomerationsgürtels von Luzern werden.

Das Entlebuch müsste also eine Art Vorort von Luzern werden?

Die Nähe zu Luzern ist gegeben. Der grosse Vorteil liegt in den derzeit tieferen Immobilienpreisen gegenüber dem übrigen Umland von Luzern. Dazu muss die Region aber verkehrstechnisch noch besser erschlossen sein.

Dieses Interview erschien in der Neuen Luzerner Zeitung vom 11. September 2014.