Die Schweiz steuert auf eine Zehn-Millionen-Gesellschaft zu. Der Preis dafür wird hoch sein – wie immer man die gewaltigen Probleme in der Raumplanung und der Verkehrspolitik auch angehen wird. Trotzdem gibt es kaum Widerstand.
Stossstange an Stossstange gleiten die Autos auf der sechsspurigen Autobahn A1 Richtung Bern. Während der Hybridmotor summt und der Autopilot das Lenkrad bewegt, zieht hinter dem Fenster das Mittelland vorbei: die Geschäftsviertel des Grossraums Limmattal, die Mustersiedlung «Leben und Arbeiten» im Birrfeld. Wenige Minuten später blinkt der 140 Meter hohe «Aarau Tower» in der Morgensonne, und in der Ferne steigt Rauch aus dem Gaskombikraftwerk Egerkingen auf. In diesem Moment rast der (notorisch störungsanfällige) Hochleistungszug «Moritz Leuenberger» an der Autobahn vorbei, voll besetzt mit Pendlern. In deren digitalen Zeitungen steht: «Wahnsinn! Die Schweiz hat zehn Millionen Einwohner!»
So könnte ein Tag im Jahr 2035 beginnen, sofern die Zukunftsprognosen der Gegenwart in Erfüllung gehen. Die Schweiz ist von zehn Millionen Menschen bevölkert, die in hochverdichteten Ballungsräumen des Mittellandes leben, in intelligenten Autos auf überlasteten Strassen zur Arbeit fahren und das Energieproblem vor sich herschieben.
Noch vor zehn Jahren prophezeite das Bundesamt für Statistik (BfS), dass die Schweiz im Jahr 2030 mit 7,4 Millionen Einwohnern den bevölkerungsmässigen Höhepunkt erreichen und danach schrumpfen werde. Das scheint heute lächerlich: Nach guten Wirtschaftsjahren und acht Jahren Personenfreizügigkeit mit der EU leben bereits heute 7,8 Millionen Menschen in der Schweiz, jährlich kommen 50 000 bis 100 000 hinzu. So hat das BfS seine Prognosen drastisch nach oben korrigiert: Eine vorsichtige Schätzung rechnet mit 8,7, eine grosszügige mit 9,5 Millionen Einwohnern im Jahr 2030. Das «Szenario hoch» ist laut BfS gar nicht abwegig: «Geht man davon aus, dass die Schweiz ein attraktives Einwanderungsland bleiben wird, ist nicht auszuschliessen, dass sich die Entwicklung langfristig eher am ‹Szenario hoch› orientieren könnte.»
Mit ähnlichen Zahlen jongliert die Economic-Research-Abteilung der Credit Suisse: neun Millionen 2020, zehn Millionen 2040. «Die Schweiz wird weiter an Attraktivität gewinnen», sagt CS-Analystin Sara Carnazzi Weber, «auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in Europa.» Sprich: Tiefe Steuern, tiefe Verschuldung und Stabilität werden in Zukunft noch stärker als Magnete wirken.
Die Vision einer Zehn-Millionen-Schweiz ist nicht neu. Bereits in den fortschrittsgläubigen sechziger Jahren prophezeiten Futurologen wie der ehemalige St. Galler Professor Francesco Kneschaurek – auch «der Mann mit den verrückten Zahlen» genannt –, dass die Schweizer Bevölkerung bis 2000 auf acht und später auf bis zu zehn Millionen anwachsen könnte. Dafür wurden die Propheten nach der Öl- und Wirtschaftskrise der siebziger Jahre verlacht. Heute lacht niemand mehr. Die Schweiz ist seit 1950 prozentual gleich stark gewachsen wie die Bundesrepublik Deutschland – mit dem kleinen Unterschied, dass die BRD 1990 fast siebzehn Millionen DDR-Bürger aufnahm, die ein eigenes Territorium mitbrachten (siehe Grafik). Die Folgen des Wachstums sind unübersehbar: überfüllte Züge, verstopfte Strassen, Wohnungsmangel, Zersiedlung. Da stellt sich die Frage: Wie soll das bloss mit zehn Millionen funktionieren? Und: Wollen wir das wirklich?
Neue Metropole im Wallis?
«Das Schlüsselproblem ist der Siedlungsdruck », sagt Daniel Müller-Jentsch. «Wenn der nicht vernünftig kanalisiert wird, bezahlen wir für das Wachstum einen hohen Preis.» Der Deutsche sitzt in der Kaffeestube des Think-Thanks Avenir Suisse im Zürcher Industriequartier. Hier grübeln Ökonomen darüber, wie die Probleme der Zukunft gelöst werden sollen. Das Fenster gibt den Blick frei auf den Siedlungsbrei des Hönggerbergs, Einfamilien- und Mehrfamilienhäuschen aus verschiedenen Epochen. So könnte in zwanzig bis dreissig Jahren das ganze Mittelland aussehen, vom Boden- bis zum Genfersee – wenn alles schiefläuft. Müller-Jentsch zeigt eine Landkarte, in der das Gebiet als brauner Flickenteppich erscheint. Weiss, also unverbaut, wären dann nur noch die Alpen.
Damit es nicht so weit kommt, müssen die zwei Millionen «Neuen» nach Ansicht von Avenir Suisse in den Ballungsräumen Basel, Bern, Zürich, Lausanne/Genf und Lugano angesiedelt werden. Dazu brauche es eine griffige Raumplanung, die auf eine Verschiebung der Bauzonenreserven von den Randregionen zu den Zentren ziele. In diese Richtung geht das neue Raumplanungsgesetz (RPG), welches das Parlament kürzlich abgesegnet hat: Es nimmt die Gemeinden stärker an die Kandare, überdimensionierte Bauzonen sollen zurückgezont werden. Sehr zum Ärger des Gewerbeverbandes und einzelner Kantone wie des Wallis, die mit dem Referendum drohen. Das Wallis hat bislang auf Teufel komm raus eingezont und verfügt heute über Reserven für fünfzig Jahre. Wird das alles überbaut, wird die Schweiz 2040 einen neuen Metropolitanraum namens «Espace urbain valaisan» haben.
Sicher ist: Das Unbehagen über das Siedlungswachstum ist bereits heute gross, und zwar nicht nur bei Öko-Fundis. Das hat das Ja zur Zweitwohnungs-Initiative gezeigt. Die bürgerlichen Parteien haben das Thema ignoriert, aus Rücksicht auf ihre Klientel in Landwirtschaft und Gewerbe, die vom Laisser-faire profitiert. Damit haben sie radikalen Forderungen Vorschub geleistet. Doch auch das neue Raumplanungsgesetz wird die Zersiedelung nicht stoppen. Denn auf den heute vorhandenen Bauzonenreserven liessen sich locker zwei Millionen neue Einwohner unterbringen. Deshalb, so predigen die Raumplaner, müsse in den Zentren verdichtet werden. Verdichtung heisst: abreissen, Mammutsiedlungen und Hochhäuser bauen. Das Problem ist: Für Verdichtung sind alle, solange nicht vor der eigenen Haustüre geklotzt wird. Dann wird rekurriert, wegen Schattenwurfs, mangelhafter Einordnung des Projekts in die Umgebung oder Mehrverkehrs. Es findet sich immer ein Vorwand. So scheint es unrealistisch, dass grosse Würfe ohne eine Lockerung des Baurechts möglich sein werden.
Dank radikaler Verdichtung wäre es theoretisch möglich, allein im Grossraum Zürich zehn Millionen Menschen anzusiedeln. «In Berlin oder Schanghai gibt es eine ganz andere Realität der Verdichtung», sagt Köbi Gantenbein, «und die Leute dort sind auch zufrieden. » Der Chefredaktor der Architekturzeitschrift Hochparterre stellt aber fest, dass in Zürich oder Basel in den letzten zwanzig Jahren viel in Sachen Verdichtung gelaufen ist, was früher als Ketzerei verdammt worden wäre. Das stimmt ihn zuversichtlich: «Wenn es gelingt, den Wohnflächenverbrauch pro Kopf auf 40 Quadratmeter zu senken, muss niemand Angst haben vor der Zehn-Millionen- Schweiz.»
Ob das mit den 40 Quadratmetern so einfach wird, ist fraglich: Die Menschen beanspruchen immer mehr Wohnfläche. Der Pro-Kopf-Bedarf ist seit den fünfziger Jahren von 25 auf rund 50 Quadratmeter gestiegen; in reichen Gemeinden sind es bis zu 90 Quadratmeter. Wenn die Ansprüche in Zukunft nicht abnehmen, verpufft der Effekt der Verdichtung. Gebremst werden könnte die Entwicklung erst, wenn die Preise massiv steigen. In den Städten wird das zweifellos der Fall sein. «Die wachsenden Verkehrsprobleme werden zu einer steigenden Nachfrage nach zentralen Wohnlagen führen», sagt CS-Analytikerin Sara Carnazzi Weber, «die Mieten werden teurer.»
Pendeln soll teurer werden
Die zweite grosse Baustelle der Zehn-Millionen- Schweiz wird die Infrastruktur sein. Fragt man bei Experten nach, was da auf uns zukommt, hört man Ausrufe wie «Kollaps!» und «gigantisch!». Der Bundesrat rechnet damit, dass der Verkehr auf der Strasse bis 2030 um weitere 20, auf der Schiene gar um 50 Prozent zunehmen wird, wie er in seinem «Bericht zur Zukunft der nationalen Infrastrukturnetze» schreibt. Und das ist eine vorsichtige Schätzung. Aufgefangen werden soll der Zuwachs allein durch eine intelligentere Nutzung und einen Ausbau der bestehenden Netze; neue Hochgeschwindigkeitsstrecken für die Bahn oder Autobahnen sind nicht geplant. Für Pflege und Ausbau der Netze veranschlagt der Bund bis 2030 über 150 Milliarden Franken. Und alle wollen mehr: Die Autofahrer eine zweite Gotthardröhre, die Bähnler 6 Milliarden Franken für den Ausbau der Infrastruktur.
«Es herrscht eine ausgesprochene Konsumentenhaltung », sagt Daniel Müller-Jentsch. Für ihn ist klar: So kann es nicht weitergehen. Bei zehn Millionen Einwohnern kollabiere das heutige Verkehrssystem, ein Ausbau sei nur begrenzt möglich und enorm teuer. Deshalb plädiert Avenir Suisse dafür, die Mobilität zu verteuern und falsche Anreize zu unterbinden. So weist der öffentliche Verkehr heute eine Kostendeckung von unter 50 Prozent auf. Bahnfahrer werden jährlich mit etwa 8 Milliarden Franken subventioniert. Dass die Billette zu günstig sind, hat nicht nur zu überfüllten Zügen, sondern auch zu Agglo-Wachstum und Zersiedelung geführt. Ohne Subventionen würde ein Ticket für die Strecke Bern–Zürich über 100 statt 25 Franken kosten, 2. Klasse mit Halbtax. Pendeln würde zum Luxus.
Auch die Strasse sollte nach Meinung von Avenir Suisse teurer werden, um den Kollaps zu verhindern: Statt über Vignetten und Treibstoffabgaben sollen die Autofahrer über Mobility Pricing – distanzabhängige Gebühren, Städte- und Tunnelmauten – zur Kasse gebeten werden. Heute scheint es unmöglich, dass sich das jemals durchsetzen lässt. Autofahrer und Transporteure werden schon heute zugunsten des öffentlichen Verkehrs geschröpft, und für die Autolobby ist Mobility Pricing ein rotes Tuch. Aufjaulen werden auch ÖV-Anhänger wie der VCS, die am liebsten noch weniger fürs Bahnfahren bezahlen würden. «Erst wenn der Leidensdruck zu gross wird», meint Müller-Jentsch, «wird der Widerstand bröckeln.»
Das Energieproblem scheint dagegen sekundär: Energie kann im Gegensatz zu Boden und Infrastruktur importiert werden. Urs Näf, Energieexperte des Wirtschaftsverbandes Economiesuisse, geht davon aus, dass der Stromverbrauch linear zum Bruttoinlandprodukt wachsen wird, da vor allem gutausgebildete Arbeitskräfte einwandern dürften. Dass die Zehn- Millionen-Schweiz eine 2000-Watt-Gesellschaft sein wird, bezweifelt er: «Das wird vielleicht in 100 bis 150 Jahren realistisch.»
«Wir sind ja nicht in Kambodscha»
Ob die Schweiz künftig von Asketen bevölkert sein wird, ist tatsächlich fraglich. Und wie man dem Wachstum auch begegnen will, die Folgen sind in jedem Fall nicht sonderlich attraktiv: entweder mehr staatliche Zwänge, Eingriffe ins Privateigentum und höhere Abgaben oder explodierende Preise und endgültige Zubetonierung der Landschaft. Kein Wunder, packt viele das Grauen, wenn sie das Wort Zehn-Millionen-Schweiz hören. Zu ihnen gehört der Winterthurer Benno Büeler: «Um für all diese Leute Wohnraum zu generieren, müsste zwanzig Mal eine Stadt von der Grösse Winterthurs aus dem Boden gestampft werden», sagt das Vorstandsmitglied der Association Ecologie et Population (Ecopop). An eine raumplanerische Wende glaubt Büeler nicht: «Das Siedlungsgebiet und die Infrastruktur werden weiter wachsen, auf Kosten der Natur.»
Ecopop verlangt deshalb mit der Initiative «Stopp der Überbevölkerung», dass das jährliche Bevölkerungswachstum auf 0,2 Prozent der Gesamtbevölkerung beschränkt wird. So hätte die Nettoeinwanderung im letzten Jahr nicht 78 000, sondern nur 16 000 betragen dürfen. Alles andere ist in den Augen von Ecopop Flickwerk. «Man kann zwar versuchen, den ökologischen Fussabdruck pro Person zu verkleinern », sagt Benno Büeler, «aber die Wirkung bleibt immer beschränkt – schliesslich können wir die Leute nicht in die Armut zwingen, wie das die Roten Khmer in Kambodscha getan haben.»
Die Ecopop-Initiative ist seit der Schwarzenbach- Initiative der Nationalen Aktion gegen Überfremdung (NA), die 1970 eine Beschränkung des Ausländerbestandes verlangte, der radikalste Versuch, die Bevölkerungsentwicklung zu steuern. Die NA argumentierte damals mit der Gefahr der Überfremdung, führte aber auch grüne Argumente ins Feld. Die Gleichung «Je mehr Ausländer, desto mehr Umweltzerstörung » wird noch heute von den Schweizer Demokraten (SD), der Nachfolgepartei der NA, vertreten. Die SD haben eine ähnliche Initiative am Laufen: «Für eine Stabilisierung der Gesamtbevölkerung ». Diese will den Wanderungssaldo stabil halten und im Gegensatz zu Ecopop gar kein Wachstum mehr zulassen. Für den Verein Ecopop, in dem sich ETH-Professoren, Bürgerliche, Sozialdemokraten und Grüne tummeln, ist das Gift: Er wird wegen angeblicher Nähe zum SD-Gedankengut von den meisten Medien in die rechte Schmuddelecke gestellt. «Dabei sind wir im Gegensatz zu NA und SD nicht gegen Ausländer», versichert Benno Büeler, selber ein Ex-Grüner, «uns geht es um das Wohl aller Menschen in diesem Land.»
Die Unterschriftensammlung läuft in beiden Fällen harzig: Ecopop hat laut Benno Büeler erst 60 000 von 100 000 Unterschriften beisammen; die Frist läuft im November ab. Die SD wollen keine Auskunft geben, liessen aber kürzlich gegenüber dem Tages-Anzeiger verlauten, dass die Initiative «möglicherweise » zustande komme. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass beide Begehren keine Chance haben werden. Denn sie kratzen an linken wie an rechten Dogmen: offene Grenzen, Personenfreizügigkeit, Wachstum. Im Fall einer Annahme müssten die bilateralen Verträge mit der EU gekündigt werden, und die Wirtschaft könnte nicht mehr nach Belieben Arbeitskräfte anwerben. Steuererhöhungen würden drohen, und die Löcher in der AHV könnten nicht einfach mit dem Zuzug neuer Beitragszahler gestopft werden. Da findet sich für jede Partei ein Preis, den sie nicht bezahlen will. Die Grünen etwa predigen, dass es nicht auf die Zahl der Menschen in einem Land ankomme – sondern darauf, wie ökologisch diese lebten. Sprich: Wenn sich alle mit zwanzig Quadratmeter Wohnfläche und einem Velo begnügen, können es auch zehn Millionen Einwohner lustig haben.
SP, CVP und FDP wollen die Bilateralen nicht antasten. Allein schon deshalb kommen für sie starre Quoten nicht in Frage. «Das Problem ist die jährliche Zuwanderung von über 40 000 Menschen aus Drittstaaten», sagt FDP Präsident Philipp Müller, «da müssen wir ansetzen. » Müller, der einst eine Ausländerquote von 18 Prozent propagierte, leidet aber bereits heute unter Dichtestress: «Ich bin gerade in einem völlig überfüllten Zug, viele können nur stehen», poltert er, als ihn die Weltwoche anruft, «bei zehn Millionen wandere ich aus!»
Und die SVP? Sie will die Bilateralen «nachverhandeln » und verlangt mit ihrer Initiative «Gegen Masseneinwanderung», dass die Zahl der Immigranten kontingentiert wird. Eine Obergrenze legt das Begehren aber nicht fest, denn diese soll sich nach den «gesamtwirtschaftlichen Interessen» ausrichten. Da die Bedürfnisse der Wirtschaft kaum abnehmen werden, dürfte der Effekt der Initiative auf das Bevölkerungswachstum gering sein. Denn so sehr die SVP über Einwanderer wettert, gegen den Zuzug von Firmen und Belegschaften hat sie nichts, denn das hält die Steuern tief. Dafür nimmt sie auch die Zubetonierung ihrer geliebten Heimat in Kauf.
Die Politik drückt sich davor, über die Folgen des Bevölkerungswachstums zu diskutieren. Die Gefahr, sich die Finger zu verbrennen, ist gross. Dabei denken heute auch liberale Geister – etwa der Freiburger Professor Reiner Eichenberger – laut darüber nach, ob es wirklich dem Wohl der Allgemeinheit dient, wenn immer mehr Firmen und Arbeitskräfte ins Land ziehen. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf ist zwischen 1994 und 2009 um 0,9 Prozent gewachsen; weit geringer als etwa in Österreich (1,7%), das ein viel tieferes Bevölkerungswachstum aufweist. Zudem stellt sich die Frage, ob es klug ist, die AHV durch eine Art Schneeballsystem – den Zuzug von immer mehr Beitragszahlern, die irgendwann ebenfalls eine Rente wollen – zu retten. Und: Ist es wirklich nötig, dass die Schweiz im Ausland ein aggressives Standortmarketing betreibt? «Wir sollten darüber nachdenken, wie attraktiv wir sein wollen», sagt Daniel Müller-Jentsch. «Die Schweiz gleicht einem Bodybuilder, der immer mehr Anabolika schluckt, um noch attraktiver zu werden – bis er eines Tages merkt, dass er wegen seiner Muskeln kaum noch gehen kann.»
Dieser Artikel erschien in der Weltwoche vom 05. Juli 2012.