Swiss Life Mitarbeitende mit einem politischen Mandat haben am 21. Mai bei und mit Avenir Suisse über die Weiterentwicklung der beruflichen Vorsorge diskutiert. Die Ziele der Ideen und teils visionären Gedanken sind so eindeutig wie schwierig zu erreichen: die finanzielle Stabilisierung der 2. Säule sowie die Wiederherstellung der Generationengerechtigkeit.
Als traditionelles Schweizer Unternehmen ist sich Swiss Life ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und unterstützt das Engagement ihrer Mitarbeitenden für das Milizsystem. So organisiert das Team Public Affairs jährlich eine Veranstaltung für Swiss Life Mitarbeitende mit einem politischen Mandat. Damit will man insbesondere die Wertschätzung gegenüber den politisch aktiven Mitarbeitenden ausdrücken, wie Group CEO Bruno Pfister anlässlich seiner diesjährigen Begrüssungsrede festhielt. Dieses Jahr gewährte uns Avenir Suisse Gastrecht. Gerhard Schwarz, Direktor von Avenir Suisse zeigte sich begeistert über das Interesse der anwesenden Milizpolitiker und sprach vom gegenseitigen Nutzen der Synergien.
Nach diesen Begrüssungsworten tauchten die Teilnehmenden mit dem ersten Referat von Alois Bischofberger, Senior Consultant bei Avenir Suisse, in die Welt der Altersvorsorge ein. Zusammen mit dem Publikum ging Bischofberger unter anderem der Frage nach, wieso in der Sozialpolitik Reformbarrieren bestehen und wie diese Barrieren überwunden werden können. Ein wesentlicher Grund liege in der mangelnden Sensibilisierung der Bevölkerung fürs Thema. Bischofberger: «Weil viele Leute in der Schweiz den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel unterschätzen, sehen sie auch keine Notwendigkeit für Reformen. Doch die Tatsache, dass wir länger leben und damit das in der zweiten Säule angesparte Geld länger Bestand halten muss, betrifft jeden einzelnen von uns. Bereits heute werden die Renten durch die Erwerbstätigen quersubventioniert. Nur durch möglichst klare und transparente Informationen kann das Problembewusstsein bei der Bevölkerung geschärft werden.» Ein weiterer Ansatz für die Beseitigung der Reformbarrieren liege darin, dass gewisse Parameter, wie beispielsweise die Festlegung des Umwandlungssatzes, von der Politik abgekoppelt werden müssten. Nur so seien opportunistische Entscheide zu vermeiden.
Jérôme Cosandey, Experte für die Finanzierung der Sozialversicherungen bei Avenir Suisse, beleuchtete in seinem Referat den Bundesrat-Bericht zur Zukunft der 2. Säule. Sein Fazit: Es braucht verschiedene Ansätze, um Reformen zu realisieren. Insbesondere benötige man mehr Gestaltungsspielraum im BVG-Bereich, die Quersubventionierungen vom Überobligatorium zum Obligatorium oder vom Risiko- zum Sparprozess müssen verschwinden, das gesamte System müsse vereinfacht werden und die nachhaltige Finanzierung müsse wieder sichergestellt sein. Um all diese Ziele zu erreichen, plädiert Cosandey für kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele und sagt, dass wir bereits heute mit den kurzfristigen Reformen beginnen müssen, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.
In der anschliessenden Diskussion nutzten die politischen Mandatsträger die Gelegenheit, den anwesenden Referenten sowohl mit provokativen Fragen als auch mit visionären Gedanken auf den Zahn zu fühlen. Diese Diskussionen wurden sodann beim Apéro in angeregter Atmosphäre weitergeführt.
Dieser Artikel erschien am 30. Mai 2012 «LifeNet» von Swiss Life. Mit freundlicher Genehmigung von Swiss Life.