Im vergangenen Jahr wurde die Datenschutzverordnung der EU in Kraft gesetzt. Viele Schweizer Unternehmen haben daraufhin ihre Datenschutzerklärung angepasst – schliesslich ist die EU der weitaus wichtigste Exportmarkt für die Schweiz und Schweizer Onlineplattformen zählen viele Kundinnen und Kunden aus der EU. Die Datenschutzverordnung war Teil einer grösseren Strategie der EU, einen digitalen Binnenmarkt voranzutreiben. Dazugehören weitere Dinge, wie zum Beispiel die Abschaffung von Roaming-Gebühren oder das Verbot von Geoblocking. Die starke wirtschaftliche aber auch gesellschaftliche Vernetzung der Schweiz mit der EU führt dazu, dass solche Entscheide auch für die Schweiz relevant sind und jeweils Massnahmen ergriffen werden müssen.
In welchen Bereichen sollte die Schweiz mit der EU mitziehen, oder muss gar ihre Gesetze anpassen? Wo steht die Schweiz heute im Bereich der Digitalisierung, vor allem im Bereich der digitalen Wirtschaft?
Darüber debattierten Salomè Vogt und Corina Gall am 16. Oktober an der Universität St.Gallen mit:
- Judith Bellaiche, Geschäftsführerin von Swico und glp-Politikerin,
- Simon Jäggi, Ressortleiter für Wachstum und Wettbewerbspolitik und Stellvertreter der Direktion für Wirtschaftspolitik im Staatssekretariat für Wirtschaft (seco),
- Andreas Hinterberger, Manager Public Policy bei Uber Schweiz und Österreich,
- und Matthias Zwingli, Project Manager Startup Enablement and International Connectivity bei digitalswitzerland.
Einig waren sich alle, dass die Schweiz und vor allem der Bundesrat und das Parlament unabhängig der Entwicklungen in der EU schneller in der Digitalisierung voranschreiten sollten. Gleichzeitig brauche es dringend einen besseren Lehrplan, der eine digitale Bildung bereits in frühen Jahren inkludiert. Denn all die Möglichkeiten, welche die neuen Technologien schaffen können ihr Potential nicht ausschöpfen, wenn die Arbeitskräfte von Morgen nicht die notwendige digitale Bildung erhalten.