Die Digitalisierung und technische Fortschritte ermöglichen es uns heute, rund um die Uhr und praktisch überall erreichbar zu sein, zu kommunizieren und zu arbeiten. Ein fester Arbeitsplatz und fixe Arbeitszeiten werden somit für viele von uns überflüssig. Der Arbeitsmarkt befindet sich im Umbruch, die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange. Darüber waren sich die Redner der Paneldiskussion von Avenir Jeunesse und Neo Network einig. Umbrüche sind mit Ängsten verbunden: So befürchten Skeptiker einen Verlust von Arbeitsplätzen und die weitgehende Ersetzung von Arbeitnehmern durch Roboter. Doch sind diese Befürchtungen berechtigt?

Die Panelists aus Wirtschaft und Wissenschaft beschwichtigten: Aus der Geschichte wissen wir, dass es im Zuge eines veränderten Arbeitsmarktes noch nie zu einer niedrigeren Beschäftigungsquote gekommen ist. Ganz im Gegenteil: Der technische Fortschritt ermöglichte jeweils ein Mehr an Produktion, zusätzliche Arbeitsplätze und damit höheren Wohlstand.

Auf den Wandel reagieren

Die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft schätzten die Zuhörer eher kritisch ein, wie eine am Anlass vorgenommene Umfrage zeigte. Ein beachtlicher Teil gab an, das Bildungssystem bereite Berufseinsteiger ungenügend auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vor. Zu den künftig vermehrt nachgefragten Skills werden nicht nur Programmierfähigkeiten gehören, erklärten die Experten, sondern ebenso zwischenmenschliche und soziale Kompetenzen, beispielsweise im Pflegebereich.

Podiumsgespräch unter der Leitung von Salomè Vogt mit Jennifer Langenegger, Alexander Locher, Corinne Scheiber und Georg Hasler (v.l.n.r.) (Foto: Neo Network)

Letztendlich überwiegen gemäss den Einschätzungen der Panelists die positiven Aspekte auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft. Durch die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und Arbeitsorten wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vereinfacht. Der Trend zu mehr selbständiger Projektarbeit anstelle des Arbeitens in starren Hierarchien bei einem einzigen Arbeitgeber bietet Arbeitnehmern bessere Entfaltungsmöglichkeiten und ein höheres Mass an Eigeninitiative und Selbstbestimmung auf dem Arbeitsmarkt. Damit steht fest: Der Arbeitsmarkt 4.0 bringt Veränderungen mit sich. Diese sind durchaus positiv zu bewerten und bieten zahlreiche neue Chancen für die Arbeitnehmer.