Benno Büeler («Die schrankenlose Personenfreizügigkeit schadet der Wohlfahrt », NZZ 23. 8. 11) zieht irreführende Schlüsse aus der Veränderung des realen Bruttoinlandproduktes pro Kopf der Bevölkerung. So suggeriert er insbesondere, dass die hohe Zuwanderung im Gefolge der Personenfreizügigkeit kausal für den Rückgang des Bruttoinlandproduktes pro Kopf der Bevölkerung zwischen 2007 und 2010 um 0,28 Prozent sei. Dies ist insofern irreführend, als Büeler dabei völlig verschweigt, dass 2009 das BIP in der Schweiz vor allem wegen der Finanzmarktkrise um mehr als 1,9 Prozent gefallen ist. Immerhin ist dieser Rückgang der Wirtschaftsleistung der schwerste seit jenem der Erdölkrise Mitte der 1970er Jahre. Der im Vergleich zu anderen Ländern relativ geringe Rückgang des BIP in den Jahren 2008 bis 2010 lässt vielmehr den Schluss zu, dass die willkommene Zuwanderung überwiegend hochqualifizierter Arbeitskräfte in die Schweiz den Rückgang der Wirtschaftsleistung eher gedämpft hat.

 

Dieser Artikel erschien in der Neuen Zürcher Zeitung vom 30. August 2011.