Nicole Dreyfus moderiert und produziert Avenir Suisse Podcasts seit September 2016. Sie ist Journalistin und Historikerin, arbeitet für diverse Zeitungen sowie im Bereich des History Marketing. Davor war sie in der Kommunikationsbranche sowie fürs Schweizer Fernsehen SRF tätig. Nicole Dreyfus absolvierte das Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität Zürich.
Den Schulabschluss als Einstieg verstehen
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Patrik Schellenbauer über die Zukunft des Schweizer Bildungssystems
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Patrik Schellenbauer,
Nicole Dreyfus
Den Schulabschluss als Einstieg verstehen
PodcastPatrik Schellenbauer über die Zukunft des Schweizer Bildungssystems
Die Schweiz verfügt über ein erfolgreiches Bildungssystem, das allen Jugendlichen optimale Chancen in der Berufswelt bietet. Doch gerade diese hohe Qualität des Bildungswesens verleitet zu Idealisierungen: Die Arbeitswelt verändert sich rasant, entsprechend darf man sich gegenüber Reformen nicht verschliessen.
Seit 2005 liegt die Maturaquote in der Schweiz konstant bei rund 20%. Die grosse Mehrheit der Jugendlichen entscheidet sich nach wie vor für eine Berufslehre. Von den Lehrabsolventen schliessen allerdings nur rund 14% mit einer Berufsmaturität ab. Dieser Anteil sollte steigen. Der Grund dafür liegt in der wachsenden Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt. In einer Zeit von grossen Umwälzungen ist es auf lange Sicht von Vorteil, über eine breite Bildung zu verfügen. So gingen beispielsweise seit 1995 die Hälfte aller kaufmännischen Jobs verloren. Der Arbeitsmarkt polarisiert sich weiter, immer mehr Routinearbeiten werden in Zukunft wegfallen. Entsprechend muss die Berufslehre viel mehr als heute als einen Einstieg in eine Berufskarriere verstanden werden. Eine bessere Allgemeinbildung, die sowohl Mathematik und Sprachen, aber auch Mint-Fächer umfasst, erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
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Roundtable mit Peter Grünenfelder, Patrik Schellenbauer und Fabian Schnell
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Patrik Schellenbauer,
Fabian Schnell,
Peter Grünenfelder,
Nicole Dreyfus
Beziehungen Schweiz – USA nach der Wahl
PodcastRoundtable mit Peter Grünenfelder, Patrik Schellenbauer und Fabian Schnell
Was bedeutet die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten aus ökonomischer und wirtschaftspolitischer Sicht? In einem Roundtable sprechen Peter Grünenfelder, Patrik Schellenbauer und Fabian Schnell über die mittel- und langfristigen Perspektiven für die Schweiz. Die EU wird für unser stark exportorientiertes Land an Bedeutung gewinnen, aber auch der Einfluss der asiatischen Länder dürfte zunehmen.
Falls die USA als zweitwichtigster Schweizer Exportmarkt neben der EU eine isolationistische Politik betreiben sollten, wird das für die Aussenwirtschaft der Schweiz zu einer neuen Herausforderung. Und die erwartete Zinserhöhung der US-Zentralbank Fed dürfte nach Trumps Wahl auf unbestimmte Zeit verschoben werden, was für die Schweizerische Nationalbank nicht von Vorteil ist. Im Avenir-Suisse-Roundtable erklärt Fabian Schnell, die Unsicherheit auf den Finanzmärkten sei zurzeit gross – und Unsicherheit wirke sich stets aufwertend auf den Schweizer Franken aus. Für Patrik Schellenbauer wäre Alarmismus allerdings fehl am Platz, auch wenn die Periode mit Negativzinsen voraussichtlich länger dauern wird als bisher erwartet.
Positive Seiten könnte man allenfalls Trumps Ankündigung abgewinnen, in den USA die Unternehmenssteuern zu senken, was wachstumsfördernd wirkt. Allerdings sei das für den europäischen Wirtschaftsraum nicht unbedingt eine gute Nachricht, denn Europa würde dadurch als Unternehmensstandort für US-Firmen weniger attraktiv. Ob es Trump hingegen gelingt, die Infrastruktur seines Landes innert kurzer Zeit zu erneuern, wird angesichts des Schuldenstandes der USA bezweifelt.
Sorgen bereitet auch die Erosion der politischen Kultur. Peter Grünenfelder geht davon aus, dass die westlichen Demokratien vor besonderen Herausforderungen stehen – insbesondere in Frankreich. In der Schweiz gebe es zwar auch Populismus, aber die Ausgangslage unterscheide sich aufgrund unserer halbdirekten Demokratie erheblich von anderen westlichen Ländern: Initiativen und Referenden würden den Puls der Bevölkerung regelmässig messen, zudem habe der allgemeine Wohlstand in den letzten Jahren zugenommen, betont der Direktor von Avenir Suisse.
Patrik Schellenbauer, Fabian Schnell, Peter Grünenfelder, Nicole Dreyfus
Schuldenbremse anziehen statt lösen
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Fabian Schnell über Bundesfinanzen, Sparpotenzial und die Schuldenbremse
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Fabian Schnell,
Nicole Dreyfus
Schuldenbremse anziehen statt lösen
PodcastFabian Schnell über Bundesfinanzen, Sparpotenzial und die Schuldenbremse
Während zahlreiche europäische Länder nach der Finanzkrise drastische Sparübungen durchführen mussten, war in der Schweiz trotz Schuldenbremse noch lange eine relativ expansive Ausgabenpolitik möglich. Doch der Druck auf das Staatsbudget steigt. Im Avenir-Suisse-Podcast erklärt Fabian Schnell, wie es um den Schweizer Bundeshaushalt steht. Der Senior Fellow skizziert Möglichkeiten, wie schmerzhafte Defizite auch in Zukunft verhindert werden können.
Zwei Faktoren sind laut dem Forschungsleiter Smart Government entscheidend: Einerseits steigen die Ausgaben, anderseits stagnieren die Einnahmen. Das führe dazu, dass der Bund in den nächsten Jahren bis zu zwei Milliarden Franken pro Jahr werde einsparen müssen. Wie die Schweizerinnen und Schweizer mit den finanzpolitischen Herausforderungen umgehen möchten, erforschte Avenir Suisse zusammen mit dem Forschungsstelle Sotomo in einer repräsentativen Umfrage, deren Resultate in der Studie «Finanzpolitik im Härtetest» zusammengefasst und analysiert wurden. Dabei hat sich gezeigt, dass die Bevölkerung mehrheitlich eine zurückhaltende Finanzpolitik favorisiert und in im Fall von Überschüssen einen Abbau der Staatsschulden wünscht. Sparpotenzial sehen die Befragten vor allem im Bereich der öffentlichen Verwaltung (-24 %) und der Landwirtschaft (-13 %). Einen besonders effizienten Einsatz der Steuergelder und einen Schwerpunkt der Ausgaben wünschen sie sich hingegen bei der Sicherheit (+5 %), der Gesundheit (+7 %) und im Bildungsbereich (+5 %).
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Avenir-Suisse-Podcast #3: Patrick Dümmler über Bilaterale, TTIP und Brexit
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Patrick Dümmler,
Nicole Dreyfus
Aussenhandel: Mehr als Nice-to-have
PodcastAvenir-Suisse-Podcast #3: Patrick Dümmler über Bilaterale, TTIP und Brexit
Der Aussenhandel steht politisch unter Druck – und dies, obwohl die Schweiz 70% ihres Einkommens im Ausland verdient. Um die Prosperität langfristig zu sichern, schlägt Avenir Suisse eine 3-Säulen-Strategie vor: Weiterführung und Vertiefung des bilateralen Wegs mit der EU, die Förderung des Freihandels mit Ländern ausserhalb der EU sowie die Öffnung der Binnenwirtschaft, vor allem im Dienstleistungs- und Agrarbereich. Ein Gespräch von Patrick Dümmler und Nicole Dreyfus im Avenir-Suisse-Podcast.
Exporte sichern Arbeitsplätze und Einkommen im Inland, Importe bieten den Konsumenten eine grössere Produktevielfalt zu tieferen Preisen. Insofern sei Aussenhandel ein zentrales Element für den Wohlstand der Schweiz, erklärt Patrick Dümmler im Gespräch mit Nicole Dreyfus. Da erscheint es beinahe als ein Paradox, dass bestehende, aber auch potenzielle neue Aussenhandelsbeziehungen politisch von verschiedenen Seiten kritisiert werden.
Vor diesem Hintergrund ist die neue Avenir-Suisse-Studie «Handel statt Heimatschutz» zu verstehen. Aufgrund von harten Fakten und Daten erklärt die Publikation ökonomische Zusammenhänge und versucht so, die emotionale Debatte zu versachlichen. Bestehende Abkommen mit Ländern ausserhalb Europas seien zu vertiefen, die Bilateralen Abkommen mit der EU auszubauen und die Binnenwirtschaft zu öffnen.
Schliesslich äussert sich Dümmler im Podcast auch zu Schweizer Hoffnungen im Zusammenhang mit dem Brexit: Tatsächlich sei es denkbar, dass langfristig neue Formen der Zusammenarbeit mit Staaten entstehen, die sich nicht so eng an die EU binden möchten. Die Schweiz müsse ihre Zukunft aber heute gestalten. Deshalb seien die gegebenen Rahmenbedingungen zu akzeptieren.
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Jérôme Cosandey über die Schweizer Debatte zum AHV-Alter
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Jérôme Cosandey,
Nicole Dreyfus
Keine Angst vor einem höheren Rentenalter
PodcastJérôme Cosandey über die Schweizer Debatte zum AHV-Alter
Die Lebenserwartung steigt und steigt – auch in der Schweiz. Um das finanzielle Gleichgewicht der Sozialversicherungen zu sichern, wird nun auch hierzulande über ein höheres Rentenalter diskutiert. International gehören wird damit eher zu den Nachzüglern, denn 18 OECD-Länder haben diesen Schritt bereits vor uns gemacht. Hören Sie den Podcast mit Jérôme Cosandey, der von Nicole Dreyfus über die aktuelle Rentenalter-Debatte in der Schweiz interviewt wird.
Lange Zeit ging es der Schweiz einfach sehr gut. Für Jérôme Cosandey ist das der Hauptgrund, dass eine seriöse Diskussion über ein höheres Rentenalter erst jetzt einsetzt. Die Problematik der AHV werde aber mittlerweile breit wahrgenommen.
Viele Ängste, die in Zusammenhang mit einer Erhöhung des Rentenalters kursieren, sind unbegründet. Die Erfahrung in der Schweiz (bei der Anpassung des Rentenalters der Frauen) habe bisher gezeigt, dass eine Erhöhung des Rentenalters auch wirklich zu einer Verschiebung des effektiven Rentenalters führe. Auch für Arbeitsplatzsorgen in Bezug auf die junge Generation gibt es wenig Anlass – im Gegenteil. Eine Mehr an Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern geht in vielen Ländern einher mit einer hohen Erwerbsbeteiligung der Jungen. Hinzu kommt, dass der Schweizer Arbeitsmarkt immer noch durch Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel geprägt ist.
Die Volkswirtschaft würde doppelt von einem höheren Rentenalter profitieren: Erstens bliebe die Kompetenz der älteren Fachkräfte dem Arbeitsmarkt erhalten, und zweitens wäre es für die Sozialversicherungen eine Sanierungsmassnahme ohne Mehrausgaben. Eine Win-Win-Situation also.
Damit diese Reform auch an der Urne Erfolg haben kann, braucht es aber gute Übergangsregelungen, damit auch älteren Arbeitnehmern Zeit bleibt zur Anpassung an das neue System.
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Peter Buomberger im Interview mit Nicole Dreyfus
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Peter Buomberger,
Nicole Dreyfus
Zu hohe Regulierungsdichte im Finanzmarkt
PodcastPeter Buomberger im Interview mit Nicole Dreyfus
Ohne Finanzmarktregulierung geht es auch nicht. Das hat nicht zuletzt die Finanzkrise gezeigt. In den letzten Jahren hat sich aber das Tempo, mit dem neue Vorschriften für die Finanzbranche erlassen werden, massiv erhöht. Und es sind noch mehr in der Pipeline. Diese grosse Dynamik ist zum Teil auch eine Reaktion der Schweizer Regulatoren auf ähnliche Prozesse im Ausland.
Im Gespräch mit Nicole Dreyfus kritisiert Peter Buomberger die grosse Zahl an Regulierungen. Ist es wirklich sinnvoll, jedes Kundengespräch detailliert erfassen zu müssen? Und wird durch solche Massnahmen das Vertrauen ins System tatsächlich gestärkt? Hätten Banken nicht ein ureigenes Interesse, ihre Kunden gut zu beraten, damit sie ihnen auch auf Dauer treu bleiben?
Buomberger plädiert dafür, dass man sich beim Design von Finanzmarktregulierung wieder auf deren Hauptzweck zurückbesinnt: die Systemstabilität. Gute Regulierung verhindert, dass sich die Banken im Krisenfall nicht gegenseitig anstecken. Ausserdem fordert Buomberger eine bessere Abstimmung unter den Stakeholdern. Während mittlerweile höhere Eigenkapitalquoten konsensfähig scheinen, sollten andere Regulierungen auf ihre Sinnhaftigkeit geprüft werden.
Überregulierung ist nicht kostenlos: Sie bindet Ressourcen in den betroffenen Unternehmen und kann damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche gefährden.