Sonnenschein, saftige Weiden, grasende Kühe, frei herumlaufende Hühner, hart arbeitende, aber zufriedene Bauern, Schweizer Fleisch «mit dem feinen Unterschied» und in der Ferne verschneite Berggipfel: Dies ist das Bild, das auf Plakaten und in der Fernsehwerbung beinahe täglich suggeriert: Hier bei uns ist die Landwirtschafts-Welt noch in Ordnung, der Konsum von Schweizer Lebensmitteln fast eine staatsbürgerliche Pflicht.
Diese Imagebildung, die vielfach an ein Kinderbuch erinnert, führt zu verzerrten Wahrnehmungen. Denn hinter solcher Werbung in Millionenhöhe steht eine Agrarpolitik, die in vielen Bereichen zu unerwünschten Resultaten mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten führt. Das «Register der Privilegien und volkswirtschaftlichen Kosten der Agrarwirtschaft» listet diese detailliert auf: Rund 4,9 Mrd. Fr. der gesamthaft 20 Mrd. Fr. entfallen dabei auf die Steuerzahler, die mit ihren Transfers die Schweizer Landwirtschaft auf vielfältige Weise finanziell unterstützen. Rund 51% des bäuerlichen Einkommens hängt an solchen Transfers: Die Schweiz gehört damit neben Norwegen zu den weltweiten Spitzenreitern von Unterstützungsleistungen.
Um die hohe Stützung des Sektors zu rechtfertigen, wurden im Rahmen der letzten grossen Umgestaltung der Agrarpolitik (AP 2014-2017) Wortschöpfungen kreiert, die den volkswirtschaftlichen Nutzen der finanziell unterstützen Massnahmen in den Vordergrund rücken sollen. So verbergen sich hinter den Ausdrücken «Versorgungssicherheitsbeiträge» oder «Kulturlandschaftsbeiträge» viele Zahlungen, die am Ende eher der Strukturerhaltung dienen als dem begrifflich beschriebenen Ziel.
Der Leporello greift solche Transfers und kostspielige Nebeneffekte der landwirtschaftlichen Tätigkeit anhand konkreter Beispiele exemplarisch auf und zeigt die milliardenschweren Schattenseiten der Schweizer Agrarpolitik.
Es ist für eine demokratische Meinungsbildung notwendig, auch die dunklen Seiten der Landwirtschaft zu thematisieren, um eine konstruktive Diskussion darüber in Gang zu setzen, welche Agrarpolitik die Schweiz in Zukunft verfolgen soll.
Der Leporello und die Studie Eine Agrarpolitik mit Zukunft können hier bestellt werden: info@avenir-suisse.ch.