Seit Jahrzehnten drängen Demografen, Ökonomen und andere Sozialwissenschafter auf Reformen der hiesigen Vorsorge- und Rentensysteme. Ohne nennenswerten Erfolg. Es wurde und wird zwar viel über den demografischen Wandel geredet – welche handfesten Auswirkungen die Überalterung der Gesellschaft aber für den einzelnen Bürger hat, ist weiterhin nur wenigen Schweizern klar. Nun, da der lang prognostizierte Exodus der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsmarkt Realität wird, stehen Politik und Gesellschaft vor einem (in den kommenden Jahren rasant wachsenden) Berg ungelöster Probleme. Das «Bye-bye» der Babyboomergeneration, so viel ist sicher, hat Einfluss auf die Vorsorge, die intergenerationale Solidarität, aber auch auf die Demokratie, die Politik, die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt, das Arbeitsleben und die Wissenschaft – kurz: auf unser gesamtes Zusammenleben. Gemeinsam mit dem liberalen Think Tank Avenir Suisse (Projektleitung: Daniel Müller-Jentsch) geht der «Schweizer Monat» in dieser Sonderpublikation den konkreten Folgen des demografischen Wandels nach. Klar ist: für die Alterskohorten, aus denen sich unsere Redaktion (Durchschnittsalter: 34) zusammensetzt, bedeutet er: mehr Umverteilung, mehr Verteilkämpfe, rasant steigende Kosten, längeres Arbeiten, weniger Mitbestimmung, weniger Freiheit. Jedenfalls, sofern nichts getan wird.