Der reformpolitische Wille in der Schweiz liegt nach fünf Jahren mässigen Abschneidens nun vor Österreich und Deutschland. Dies zeigt die diesjährige Ausgabe des «D A CH-Reformbarometers», das gemeinsam vom Institut der Deutschen Wirtschaft, von der Wirtschaftskammer Österreich und Avenir Suisse präsentiert wird. Seit September 2002 erfasst und bewertet es die Reformanstrengungen in den für das Wachstum und die Beschäftigung entscheidenden Bereichen Arbeitsmarktpolitik, Sozialpolitik sowie Finanz- und Steuerpolitik dieser drei Länder. Zurückzuführen ist das gute Abschneiden der Schweiz auf Reformen in der Invaliden- und Krankenversicherung. Damit konnten entscheidende Reformrückschritte aufgeholt werden.

Darüber hinaus hat in erster Linie die Vereinfachung der Mehrwertsteuer für den Anstieg des Reformbarometers gesorgt. Gleichzeitig aber fällt auch ins Gewicht, dass die beiden Referenzländer durch Reibungsverluste in den Grossen Koalitionen und Wahlkämpfe reformpolitisch praktisch blockiert waren. Insgesamt wurde der Aufschwung der letzen Jahre in allen drei Ländern zu wenig genutzt, um wichtige strukturelle Reformen voranzubringen und sich für schwierigere Zeiten zu wappnen.