Von den heute 7,3 Mio. Einwohnern der Schweiz sind rund 20 Prozent ausländische Staatsbürger (1,44 Mio.). Zwei Teilstudien zeigen im Detail die ausserordentlich heterogene und komplexe Einbürgerungspraxis in der Schweiz, die in keinem Vergleich steht zu anderen europäischen Ländern. Daraus resultiert eine niedrigere Einbürgerungsneigung insbesondere von EU-Bürgern. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre eine Erhöhung jedoch wünschenswert. Derzeit steht eine umfassende Revision des Schweizer Bürgerrechts und des Einbürgerungsverfahrens zur Diskussion. Die Studien von Avenir Suisse gehen der Frage nach, wie sich die geplante Revision des Bürgerrechts auf die tatsächlichen zukünftigen Einbürgerungen und damit auch auf die Zahl der in der Schweiz wohnhaften Ausländer bzw. den Ausländeranteil auswirkt.

Das Autoren-Team bestehend aus Rainer Münz, Ralf Ulrich, Gianni D’Amato und Philippe Wanner kommt zum Schluss, dass die Zahl der Ausländer, welche die Mindestvoraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen mit oder ohne Gesetzesrevision deutlich steigen wird. Somit werden auch die jährlichen Einbürgerungen in jedem Fall zunehmen. Damit werden selbst bei einer kontinuierlich hohen Netto-Zuwanderung die Zahl und der Anteil der in der Schweiz lebenden Ausländer in Zukunft abnehmen.