Noch steht in der Schweiz die Frühpensionierung auf mancher sozialpolitischen Agenda. Allerdings wird es dereinst eng für die Erwerbstätigen als Beitrags- und hauptsächlich als Steuerzahler und/oder für die Rentner: auf Dauer kann die demographische Rechnung ohne eine unrealistische Belastung der Erwerbstätigen oder eine geringere Rentenleistung nicht aufgehen. Eine Analyse von Daten aus der Schweizerischen Arbeitskräfte-Erhebung (SAKE) zeigt jedoch, dass über 120’000 nicht erwerbstätige Menschen zwischen 53 und 75 Jahren bei entsprechenden Angeboten gerne weiter arbeiten würden. In der Schweiz besteht also ein erhebliches Potenzial an erfahrenen Arbeitskräften. Je früher dieses Potenzial genutzt wird, desto besser wird die schweizerische Volkswirtschaft die zukünftigen demographischen Herausforderungen bewältigen können. Die Zeit ist reif für eine Kehrtwende bei der Pensionierung und für eine Abkehr vom Jugendlichkeitswahn im Arbeitsmarkt.