Die Berufslehre ist ein wesentlicher Teil des «Geschäfts- und Gesellschaftsmodells Schweiz». Sie ermöglicht es auch schulisch weniger Begabten, ihre Talente zu entwickeln. Diese Integrationsleistung lässt sich an der tiefen Jugendarbeitslosigkeit ablesen. Doch mit der fortschreitenden Globalisierung hat sich der Lehrstellenmarkt ein Stück weit vom Arbeitsmarkt entfernt. Vor allem fehlen Lehrstellenangebote aus den Bereichen Beratung, ICT, Gesundheit und Biotechnologie. Dieses strukturelle Ungleichgewicht verursacht volkswirtschaftliche Kosten und ehemalige Lehrlinge müssen zunehmend kurze Phasen von Arbeitslosigkeit hinnehmen.

Neben verstärkten Anstrengungen bezüglich der Qualität des Lehrstellenangebots sollte vor allem die Durchlässigkeit aus der beruflichen Grundbildung in die höhere Bildung verbessert werden. Zur Förderung der Mobilität sollte zudem der Spezialisierungsgrad der 230 Berufsbilder reduziert werden. Mit der Einführung eines dualen Studiums für gymnasiale Maturanden würde nicht zuletzt auch die schleichende Akademisierung der Fachhochschulen gebremst.