Einleitung

«Die Welt steht dir offen!» − eine Aussage, die du als (künftiger) Maturand oder (künftige) Maturandin sicher häufig hörst. Das Schöne daran ist: Sie stimmt. Neben dem direkten Berufseinstieg ergeben sich die Möglichkeiten einer Berufslehre, eines Traineeprogramms und natürlich eines Hochschulstudiums.

Es gibt mehr als nur eine Hochschule in der Schweiz

Mit den zwei Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH), den zehn Universitäten, sieben öffentlichen und zwei privaten Fachhochschulen sowie den siebzehn Pädagogischen Hochschulen ist die Schweizer Hochschullandschaft sehr vielfältig, und bietet dir mit ihrem grossen Angebot die Chance, den Ort und den Inhalt deines Studiums gemäss deinen persönlichen Interessen und Berufswünschen auszuwählen. Nutze das Angebot und vergleiche die Studiengänge an den verschiedenen Hochschulen. Ein gut gewähltes Studium an der passenden Hochschule ist sehr bereichernd und weitet deinen Horizont.

Deine Studienwahl als Basis deiner Zukunft

Mit Erreichen der Volljährigkeit erhältst du mit dem vollen Selbstbestimmungsrecht auch die Verantwortung, durch eine sorgfältige Studienwahl den Grundstein für deine berufliche Zukunft zu legen.

Es lohnt sich, Energie in die Studienwahl zu stecken und von Anfang an das Passende zu studieren, denn der spätere (mehrfache) Wechsel von einer Studienrichtung zur anderen ist oft zeitraubend, kostenintensiv und senkt deine Chancen auf einen erfolgreichen Studienabschluss.[1]

Wir vom Avenir-Jeunesse-Team standen unlängst am selben Punkt wie du und kennen die Herausforderungen der Studienwahl aus eigener Erfahrung. Aus diesem Grund haben wir diesen Studienführer geschrieben. Er soll dir dabei helfen, deinen Studienwahlprozess zu strukturieren und deine Studienrichtung und Hochschule anhand sinnvoller Kriterien zu wählen.

 


 

1.   Standortbestimmung

 

Aufgrund der unzähligen Studienangebote geschieht es rasch, dass man Passendes übersieht oder etwas orientierungslos durch die Angebotsvielfalt streift.

Bevor du dich in diesen Angebots-Dschungel wagst, solltest du dir deshalb Zeit nehmen, um Ausgangs- und Wegpunkte deines weiteren Bildungswegs in sachlicher, zeitlicher, familiärer und finanzieller Hinsicht zu bestimmen.

Bist du motiviert für ein Studium?

Nach 12 Jahren Schulunterricht ist Schulmüdigkeit nicht aussergewöhnlich und ein Zwischenjahr kann deshalb sinnvoll sein. Zugleich schafft ein Zwischenjahr Raum, um erste Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln, andere Kulturen kennenzulernen, sich sozial zu engagieren, Sprachen zu lernen oder die Rekrutenschule zu absolvieren. Ideen für dein Zwischenjahr findest du hier:

Sprich dich mit deinem Umfeld ab

Ob du studierst und welchen Studiengang du wählst, liegt alleine in deiner Verantwortung. Dennoch solltest du dich mit deiner Familie absprechen. Dies auch deshalb, weil du in der Regel während des Studiums auf ihre Unterstützung angewiesen sein wirst. Diskutiere zudem mit deinen Kollegen, Mitschülern und Lehrern die Studienwahl. Sie können dir vielleicht wertvolle Hinweise liefern.

Kriterien definieren

Willst du das passende Studium finden, überlege zuerst, wonach du suchst und welche Kriterien für deine Studienwahl relevant sind. Die Auswahlkriterien ergeben sich aus deinen Interessen, Fähigkeiten, Berufswünschen und Lebensplänen.

Interessen und Fähigkeiten (siehe Kapitel 2):

  • Was interessiert dich?
  • Welche Lektionen besuchtest du im Gymnasium am liebsten?
  • Mit welchen Themen hast du dich während des Gymnasiums bereits vertieft beschäftigt? Möchtest du dich weiter und intensiver mit diesen Themen auseinandersetzen?
  • Wo liegen deine Stärken und wo deine Schwächen?

Berufswünsche und Lebenspläne (siehe Kapitel 3):

  • Was und wo möchtest du später arbeiten?
  • Wie sind die Berufsaussichten nach dem Studium (Arbeitslosigkeitsrisiko, Lohnentwicklung etc.)
  • Möchtest du neben dem Studium arbeiten?
  • Welche Fähigkeiten werden künftig gefragt sein?
  • Was erwartest du vom Leben? Hast du bestimmte Träume und Visionen?

 


 

2.   Wahl des Studienganges

 

Nachdem du deinen Kriterienkatalog erstellt hast, ist es leichter, dich in den Angebots-Dschungel zu wagen. Es lohnt sich, die verschiedenen Angebote genau zu prüfen und Zeit für die Auswahl zu investieren. Denn obwohl nur gerade 20 Prozent eines Jahrganges eine gymnasiale Maturität und 15 Prozent eine Berufsmaturität absolvieren, ist die Studienabbruchquote in der Schweiz vergleichsweise hoch.[2]

Viele Studienabbrecher wechseln entweder die Fachrichtung oder die Hochschule, und nicht alle schliessen danach ihr Studium ab. Dadurch geht viel Zeit verloren, und es werden hohe Kosten für die Allgemeinheit verursacht.

Bei der Wahl des Studienganges kannst du auf viele Online-Hilfsmittel zurückgreifen. Am besten arbeitest du dich vom Allgemeinen zum Besonderen vor, das heisst, dass du dein Suchfeld schrittweise verkleinerst.

Übersicht erstellen

Media Engineering – schon davon gehört? Neben Wirtschaft, Rechtswissenschaften oder Medizin gibt es weniger bekannte, aber durchaus interessante Studiengänge, die entdeckt werden wollen. Swissuniversities veröffentlicht eine Liste der Studiengänge an Schweizer Hochschulen zum Durchscrollen: <http://www.studyprogrammes.ch/crus-sprdb-client/listDegrees.jsf>.

Falls du spezifischer anhand deines Kriterienkatalogs suchen möchtest, sind folgende Instrumente geeignet:

Selektionen nach Abschluss, Studienort, Unterrichtssprache und Studienbereich:

Ermittlung deiner Interessen anhand eines Studienwahltests mit Studienvorschlägen:

Auswahl treffen

Grenze nun das Feld ein, indem du eine Auswahl der 2 bis 4 Studienrichtungen bzw. -gänge erstellst, die dich am meisten interessieren. Mit diesen setzt du dich dann vertiefter auseinander.

Besuche die Homepages der Hochschulen bzw. der entsprechenden Fakultäten. Dort findest du:

  • Beschreibungen der Studiengänge und die Zulassungsvoraussetzungen
  • Studienordnungen (Hilft, den Studienaufbau zu verstehen)
  • Vorlesungsverzeichnisse (Übersicht der Lehrveranstaltungen)

Besuche Informationsveranstaltungen der Hochschulen.

Besuche spannend klingende Vorlesungen. Informationen zu den einzelnen Lehrveranstaltungen (Thema, Zeit, Ort und Dozent) findest du im Vorlesungsverzeichnis.

Einzelne Hochschulen bieten für bestimmte Studiengänge zudem Selbsttests an, anhand derer du deine Erwartungen und Interessen prüfen kannst:

Beispiel Universität Zürich: http://www.studienberatung.uzh.ch/de/hilfezurstudienwahl/entscheiDungsprozess.html

 


 

3.  Berufsaussichten

 

Im Augenblick der Studienwahl scheint die Berufswahl weit entfernt. Die immer wieder gehörte Empfehlung, zu studieren, was einen interessiert und zwar unabhängig von den späteren Berufsaussichten, verstärkt dieses Gefühl.

Das stimmt einerseits: Bei einem universitären Studium handelt es sich nicht um eine Berufsausbildung – im Gegensatz zu einer Fachhochschule, wo die Berufsqualifizierung ein Auftrag darstellt. An universitären Hochschulen ist der Abstraktionsgrad hoch und die theoretische Auseinandersetzung mit Themen steht im Vordergrund (siehe auch Kapitel 5). Dementsprechend gibt es viele Studiengänge, bei denen nicht sofort klar ist, welchen Beruf man im Anschluss ausüben kann.

Du wirst anderseits aber nur einen kleinen Teil deines Lebens an einer Hochschule verbringen. Viel mehr Zeit verbringst du mit einer Tätigkeit, die es dir erlaubt, deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb ist es wichtig, dass du schon vor Studienbeginn überlegst, welche Tätigkeit du später ausüben willst – und zu was dich dein Studium befähigt. Ökonomisch gesprochen ist dein Studium eine Investition in die Zukunft, die in Form eines Lohnes eine Rendite abwirft. Folgende Überlegungen sind aus dieser Perspektive sinnvoll:

  • Für welche Berufe qualifiziert mich ein bestimmtes Studium?
  • Besteht auf dem Arbeitsmarkt eine Nachfrage nach Absolventen meines Studiengangs (siehe unten)?
  • Wie sind die Anstellungs-, Arbeitsbedingungen und Erwerbsaussichten? Gibt es besonders attraktive Arbeitgeber?
  • Welche Umbrüche sind auf dem Arbeitsmarkt infolge der Digitalisierung zu erwarten und wie bereite ich mich bereits im Studium darauf vor?

Nachfolgend werden einzelne dieser Punkte näher erläutert.

Was kann ich werden, wenn ich studiere?

Auf den Websites der Hochschulen findest du Beschreibungen der Studiengänge. Diese informieren grundsätzlich auch über die Berufsperspektiven. Weitere Informationen findest du zum Beispiel unter: <https://berufsberatung.ch/dyn/show/2468>.

Bist du mit deinem Studium auf dem Arbeitsmarkt gesucht?

Nicht alle Fähigkeiten sind auf dem Arbeitsmarkt gleich gefragt. Das künftige Angebot an qualifizierten Arbeitskräften hängt primär von der Studienwahlentscheidung ab. Die Nachfrage wird hingegen von den Produktmärkten in der Wirtschaft, der Technik und der daraus entstehenden Arbeitsmarktentwicklung bestimmt. Augenfällig ist vor allem die Diskrepanz in den MINT-Fachrichtungen. Während nur 24 Prozent der inländischen Studierenden in diesem Bereich einen Abschluss erlangen, hatten 30 Prozent der im Jahr 2016 Zugewanderten einen solchen Bildungshintergrund. Eine Diskrepanz gibt es auch bei den Wirtschaftswissenschaften und in den Gesundheitsberufen. Umgekehrt verhält es sich bei den Sozial- und Geisteswissenschaften. In diesen Fachrichtungen gibt es anteilig doppelt so viele Absolventen als die Zuwanderung (als Knappheitsindikator) nahelegt. Anders ausgedrückt: Die Fächerbelegung im Schweizer Hochschulsystem scheint momentan auf die Nachfrage des Arbeitsmarktes ungenügend zu reagieren.

Werden deine erlernten Fähigkeiten auch in Zukunft gefragt sein?

Der Arbeitsmarkt veränderte sich aufgrund des technischen Fortschrittes laufend. Manche Veränderungen waren so gross, dass sie zu Umbrüchen führten. Die industriellen Revolutionen sind Beispiele dafür. Momentan befinden wir uns in einer Phase der Digitalisierung. So nehmen die Arbeitsplätze im digitalen Sektor stärker zu als die im physischen Sektor.

Die Digitalisierung birgt Chancen und Risiken. Das Ausmass und die Wirkungen der vierten industriellen Revolution auf den Schweizer Arbeitsmarkt stehen noch nicht fest. Es kann aber positiv in die Zukunft geschaut werden, denn menschliche Arbeit wird trotz künstlicher Intelligenz und Automatisierung auch künftig gefragt sein. Vor allem stimmt das für Arbeiten, die nicht automatisiert werden können oder deren Automatisierung keinen Sinn ergibt. Insbesondere Tätigkeiten, die menschlicher Eigenschaften wie zum Beispiel Einfühlungsvermögen bedürfen und wenig Routine beinhalten, sind von der Automatisierung wenig betroffen. Zudem werden durch die Digitalisierung neue Jobs entstehen (siehe dazu: Wenn die Roboter kommen).

Mit der Digitalisierung gewinnt (Technologie-)Wissen und dessen Anwendung zunehmend an Gewicht. Nicht umsonst hat der Begriff «Wissensgesellschaft» in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Angesichts der rasanten Entwicklung wird deutlich, wie wichtig es ist, sich eine breite Wissensbasis zu schaffen, für technische Neuerungen offen zu sein und das Lernen als lebenslangen Prozess zu betrachten.

Wie viel wirst du verdienen?

Für viele ist Arbeit ein Mittel der Selbstverwirklichung und eine Voraussetzung, um glücklich zu sein (siehe: http://www.generation-what.ch/de/portrait/data/dole-queue). Primäre Funktion ist jedoch der Erwerb des Lebensunterhaltes. Ein Arbeitsverhältnis ist ein Austauschverhältnis. Der Arbeitnehmer bzw. die Arbeitnehmerin bietet seine/ihre Arbeitskraft an, der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin eine Entlohnung. Mache dir deshalb Gedanken darüber, was für dich ein guter Lohn ist. Einen Überblick darüber, wie viel man in einzelnen Branchen verdient, bieten Lohnrechner wie jener des Bundesamts für Statistik: <https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/arbeit-erwerb/loehne-erwerbseinkommen-arbeitskosten/lohnniveau-schweiz/salarium.html>. Berücksichtige dabei auch, welche Aufstiegschancen du in einem Berufsfeld haben wirst.

 


 

4.   Wahl der Hochschule

 

Die Durchlässigkeit in der Schweizer Hochschullandschaft

In der Schweiz gibt es drei Hochschultypen: Die Fachhochschulen (FH), die Pädagogischen Hochschulen (PH) und die universitären Hochschulen (UH). Alle Hochschulen funktionieren nach dem Bologna-System, das auf der Vergabe von Credits (ECTS-Punkten) pro belegtem Studienfach beruht. Insgesamt müssen für einen Bachelorabschluss jeweils 180 ETCS erworben werden. Ein ECTS-Punkt entspricht einem durchschnittlichen Arbeitsaufwand von 30 Stunden. Viele Studiengänge sind für ein Vollzeitstudium konzipiert. Das heisst, der Arbeitsaufwand entspricht der Arbeitszeit, die du auch in einem normalen Job hättest. Während die UH einen Schwerpunkt auf die Vermittlung von theoretischem Grundlagenwissen legen, sind die FH praxisorientiert und deshalb auch für Personen mit Berufsmaturität zugänglich. Praxiserfahrung (Berufslehre oder Praktikum) ist Zugangsvoraussetzung. An der PH werden Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet. Es gibt Studiengänge, die sowohl an den UH als auch an den FH angeboten werden (z.B. Ökonomie) und solche, die nur an der UH (z.B. Medizin) oder FH (z.B. soziale Arbeit) absolviert werden können. An Universitäten bildet der Master, an Fachhochschulen der Bachelor den Regelabschluss. Das Schöne am Schweizer Hochschulsystem ist nicht nur die Studienwahlfreiheit – also, dass du ohne Aufnahmeprüfung (es gibt ein paar Ausnahmen, beispielsweise Medizin an einigen Universitäten) auf Bachelorstufe zu studieren beginnen kannst, – sondern auch die hohe Durchlässigkeit – also die Möglichkeit, mit einer gymnasialen Maturität an eine Fachhochschule oder mit einer Berufsmaturität an eine Universität zu wechseln, solange du die Zusatzbedingungen erfüllst. Überlege also, welcher Hochschultyp zu dir passt und welche Voraussetzungen du mit deinem Abschluss erfüllen musst, um dahin zu gelangen.

Einen die Hochschultypen vergleichenden Überblick erhältst du hier: <https://berufsberatung.ch/dyn/show/4615>.

Wahlmöglichkeit wahrnehmen

Die gleichen oder ähnlichen Studiengänge werden meist an verschiedenen Hochschulen angeboten. Überlege dir daher, welche Hochschule das für dich qualitativ beste Angebot liefert. Denn mit deiner Studienortwahl entscheidest nämlich du, wohin ein Teil der Mittel für die Finanzierung der Hochschulen fliesst. Die Mobilität der Studierenden insbesondere auf Bachelorstufe ist in der Schweiz eher gering. Viele angehende Studierende schreiben sich bei der nächstgelegenen Hochschule ein. Das heisst, häufig entscheidet die Distanz zum Wohnort darüber, wo studiert wird.

Die nächstgelegene Hochschule aber nur aufgrund der Bequemlichkeit zu wählen, wäre schade. Wenn du schon eine Wahl hast, solltest du dich damit auseinandersetzen und auch eine Reise auf dich nehmen. Vielleicht sogar ins Ausland?

Mit der ganzen Welt studieren

Unsere Lebensrealität ist global. Selbst wer die Schweiz noch nie verlassen hat, tritt über Konsumgüter (Bananen, Kleider etc.) oder die Medien mit dem Ausland in Kontakt. Der Berufsalltag weist viele internationale Bezüge auf. Auch der Wissensplatz Schweiz ist Teil eines globalen Forschungsnetzes. Besonders deutlich lässt sich die Internationalität der Schweizer Hochschulen am hohen Anteil ausländischen Personals oder Studierender mit Vorbildung aus dem Ausland beobachten.

An der Hochschule merkt man rasch, dass der internationale Bildungs- und Wissenstransfer gross ist. Ein Studium im Ausland oder die Teilnahme an einem Austauschprogramm sind vor diesem Hintergrund also attraktiv.

Einen Überblick über Studiengänge im Ausland findest du hier:

Für ein Studium im Ausland sind besondere Abklärungen notwendig: https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/leben-im-ausland/auslandsaufenthalte/studium-im-ausland.html

Die Organisation von Austauschsemestern während des Studiums erfordert eine gute Vorbereitung. Insbesondere die Anrechnung von im Ausland absolvierten Leistungen kann kompliziert sein. Die fachlichen und sozialen Erfahrungen, die durch einen Auslandaufenthalt gesammelt werden können, entschädigen aber dafür. Die Schweizer Hochschulen bieten oft Austauschprogramme mit Partner-institutionen an. Informiere dich bei der Mobilitätsstelle deiner (künftigen) Hochschule.

Hilfreiche Selektionskriterien

Folgende, nicht abschliessenden Kriterien können dir bei der Auswahl helfen:

a) Hochschultyp

Zulassungsvoraussetzungen:

Zulassung FH: https://www.swissuniversities.ch/de/hochschulraum/zulassung-zu-den-fachhochschulen/

Zulassung PH: https://www.swissuniversities.ch/de/hochschulraum/zulassung-zu-den-paedagogischen-hochschulen/

Angestrebter Abschluss und Berufsziel (z.B. wird man zur Anwaltsprüfung nur nach einem Jus-Studium an einer Universität zugelassen)

Studiengang

Praxisbezug

Vereinbarkeit Berufstätigkeit und Studium

 

b) Hochschule

Studiengang

Campusqualität

Unterrichtssprache

Ruf der Hochschule / Platzierung in Hochschulrankings (siehe unten)

Internationalität

Grösse Hochschule / Betreuungsverhältnis

Freizeitangebote, Studenten und Vereinsleben

 

Qualität vergleichen

Schweizer Hochschulen sind im internationalen Vergleich Spitzenklasse. Sie belegen daher in verschiedenen Rankings immer wieder ausgezeichnete Ränge. Ranglisten werden für verschiedenste Bereiche der Hochschulaktivitäten durchgeführt, fokussieren jedoch hauptsächlich auf die Beurteilung der Forschung.[3] Fachhochschulen finden sich selten in den Auflistungen, da sie aufgrund ihrer spezifischen Aufgaben im nationalen Bildungssystem als anwendungsorientierte und praxisnahe Ausbildungsstätten schwieriger grenzüberschreitend zu vergleichen sind. Für Schweizer Universitäten sind insbesondere das Shanghai-Ranking, das THE-Ranking, das QS-Ranking und das Leiden-Ranking relevant: <http://www.universityrankings.ch/de/>.

2016 positionierten sich mit den beiden ETH in Zürich und Lausanne sowie den Universitäten Genf und Zürich gleich vier Hochschulen unter den besten 100 im bedeutenden Shanghai Jiao Tong Ranking, das vor allem auf Forschungsleistungen abstellt. In dem häufig verwendeten Times World University Ranking, dem QS World University Ranking sowie dem CWTS Leiden Ranking belegen jeweils mindestens vier Hochschulen Plätze unter den ersten 100. Setzt man diese Klassierung ins Verhältnis zur Anzahl Studierenden, die an diesen Spitzenuniversitäten ausgebildet werden, besuchten über ein Drittel aller Schweizer Absolventen eine dieser Hochschulen.

Hochschulrankings scheinen für die Bestimmung der Hochschulqualität attraktiv, weil sie klare Verhältnisse vorspiegeln. Die Hochschulrankings sind aber mit Vorsicht zu geniessen. So sagt die Anzahl Nobelpreisträger in der Professorenschaft wenig über die tatsächliche Qualität der Lehre aus. Zudem können hier insbesondere seit langem bestehende Hochschulen von altem Glanz profitieren. Eine Universität kann beispielsweise hinsichtlich ihrer naturwissenschaftlichen Fächer gut positioniert sein, während das geisteswissenschaftliche Angebot weniger ausgeprägt ist.

 


 

5. Vorbereitungen vor Studienbeginn

 

Immatrikulation

Damit du an einer Hochschule studieren kannst, musst du dich rechtzeitig immatrikulieren (einschreiben). Dazu musst du dich zuerst bewerben. Diese Anmeldung ist kostenpflichtig. Die Bewerbungsfristen für das Herbstsemester beginnen in der Regel im Januar und enden im April; die Bewerbungsfristen für das Frühlingssemester beginnen in der Regel im August und enden im November. Beachte, dass nicht alle Studiengänge im Frühlingssemester gestartet werden können. Erfüllst du die Zulassungsvoraussetzungen, erhältst du einen Zulassungsentscheid und wirst zur Bezahlung der Semestergebühren aufgefordert. Grundsätzlich wird die Immatrikulation erst mit der fristgerechten Bezahlung der Gebühren rechtskräftig. Im Verlaufe des Studiums muss du dich dann für jedes neue Semester einschreiben und die Semestergebühr entrichten. Nach deiner Immatrikulation solltest du von der Hochschule weitere Informationen (z.B. Login-Daten und E-Mail-Adresse) erhalten.

Einführungstage

Die meisten Hochschulen führen kurz vor Semesterbeginn Einführungstage für Erstsemestrige durch. Dort werden für das Studium relevante Informationen, wie z.B. zur Modulbuchung (siehe unten) abgegeben und die Studentenvereinigungen präsentieren sich.

Stundenplan

Orientiere dich in der Studienordnung über den Aufbau deines Studiums. Mit dem online verfügbaren Vorlesungsverzeichnis kannst du deine Vorlesungsbesuche planen.

Um dich für Prüfungen anzumelden, musst du die entsprechenden Module buchen. Dies geschieht online. Die Zugangsdaten erhältst du nach erfolgter Immatrikulation. Informiere dich insbesondere über die Modulbuchungsfristen und -modalitäten bei deiner Hochschule. Die meisten Informationen findest du online.

Finanzierung

Studieren kostet. Über die Finanzierung deines Studiums solltest du dir frühzeitig Gedanken machen. Auch als volljährige Person hast du während des Studiums (Erstausbildung) grundsätzlich einen Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch deine Eltern. Sprich dich also mit ihnen ab und erstelle ein Budget. Informationen dazu findest du unter: <http://www.budgetberatung.ch>.

Lassen die finanziellen Verhältnisse ein Studium nicht zu, so informiere dich über ein Stipendium oder andere Formen der Studienfinanzierung: <https://stipendien.eDuca.ch>.

Trotz Vollzeitstudium ist es oft möglich, zu arbeiten. Dreiviertel der Studierenden sammeln bereits während des Studiums Arbeitserfahrung: <https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bildung-wissenschaft/bildungsindikatoren/bildungssystem-schweiz/themen/kontext/erwerbstaetigkeiten-hs.html>.

Wohnungssuche

Fertig mit Hotel Mama? Wohnformen gibt es viele, sei es eine Studenten-WG, ein Zimmer im Wohnheim der Hochschule oder eine eigene Wohnung. Informiere dich auf der Website deiner künftigen Hochschule über Wohnmöglichkeiten. Des Weiteren gibt es im Internet unzählige Wohnungsvermittlungsplattformen, wie:

Wechselst du den Wohnort, dann musst du dich bei der bisherigen Wohngemeinde ab- und bei der Gemeinde am neuen Wohnort anmelden (z.B. Status Wochenaufenthalter).

Stelle sicher, dass dich deine Post auch am neuen Wohnort erreicht, teile deshalb zum Beispiel deiner Krankenkasse und Versicherung sowie deinem Mobilfunkanbieter deine neue Adresse mit.

 

Viel Erfolg!

 


[1] Diem, Andrea (2016): Studienfachwechsel im Bologna-System. In: SKBF Staff Paper, Nr. 17, S.10.

[2] Wolter, Stefan C.; Diem, Andrea und Messer, Dolores (2013): Studienabbrüche an Schweizer Universitäten. In: SKBF Staff Paper, Nr. 11, S. 4.

[3] Marginson, Simon und van der Wende, Marijk (2007): To Rank or To Be Ranked: The Impact of Global Rankings in Higher Education. In: Journal of Studies in International Education, Nr. 11(3 – 4), S. 306 – 329.