Ein Schlagwort prägt seit gut einem Jahr die Schweizer Politik: die «Energiewende». Zwei Monate nach der Katastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 beschloss der Bundesrat den «Atomausstieg» der Schweiz – als einziges Land nach Deutschland, das jahrelang vor allem seine Solarindustrie mit Milliarden förderte und jetzt darunter leidet, dass die Chinesen, die selbst kaum Sonnenkollektoren einsetzen, mit deutschen Fördergeldern die deutsche Konkurrenz in den Ruin treiben.

Erst nach dem Entscheid des Bundesrates überlegten sich Politiker und Experten, wie die Schweiz tatsächlich aus der Atomkraft aussteigen, also die 40 Prozent Strom aus Schweizer Kernkraftwerken ersetzen könnte: Die Landesregierung legte am 18. April 2012 ihre noch sehr vagen Vorstellungen dar. An dieser Debatte beteiligte sich auch Avenir Suisse, vor allem Urs Meister als anerkannter Experte für Energie- und Infrastrukturfragen. Die «Energiewende» drängte sich deshalb als Thema für die erste Ausgabe von «avenir spezial» auf: Ein- bis zweimal jährlich wollen wir neben «avenir aktuell» im selben Format ein Dossier herausgeben, das zu einem Thema in der Diskussion neben unseren Beiträgen auf der Website auch längere Artikel oder Interviews sammelt.

In diesem Heft finden sich so neben den Stellungnahmen zur Strategie des Bundesrates und zu Spezialthemen nicht zuletzt die «Grundsätze einer marktwirtschaftlichen Energiepolitik», die bisher erst online publiziert worden sind. Diesen Grundsätzen widerspricht der Entscheid des Bundesrates vom 25. Mai 2011 zum «Atomausstieg» gleich mehrfach. Das sollte nach der Lektüre der Beiträge in diesem Heft deutlich werden.

Die Informationsbroschüre «avenir spezial» und das Plakat zum Thema «Land im Netz» lassen sich hier herunterladen oder, auch in grösseren Mengen, kostenlos bestellen.