Erstmals Teil des Freiheitsindexes ist eine Spezialanalyse zu einem einzelnen Kanton. Dieses Jahr starten wir mit dem grössten Kanton der Schweiz. Dabei zeigt sich, dass der Zürcher Löwe müde geworden ist. Das äussert sich im Avenir-Suisse-Freiheitsindex anhand zahlreicher, teilweise seit Jahren rückläufiger Indikatoren. Besonders augenfällig ist die Staatsquote, die relativ zu den anderen Kantonen überproportional wächst und zum unschönen Ergebnis führt, dass der Staatssektor schneller zulegt als die Privatwirtschaft. Das öffentliche Stellenwachstum bewirkte zudem bisher weder bei der Geschwindigkeit der administrativen Prozesse (z.B. Baubewilligungen) noch bei der Digitalisierung eine spürbare Effizienzsteigerung. Anlass zur Sorge gibt auch die Schuldenlast, die sich zwischen 2020 und 2025 nahezu verdoppeln wird. Bereits jetzt spiegelt sich die abnehmende Standortattraktivität in einer im interkantonalen Vergleich relativ geringen Zahl von Firmengründungen und der Netto-Abwanderung vermögender Einwohner. Der Kanton Zürich braucht aus Sicht der Studienautoren eine marktwirtschaftliche Reformstrategie, um die Trendumkehr einzuleiten und die Standortattraktivität wieder zu steigern. Diese sollte fünf Eckpfeiler umfassen: Sicherstellung gesunder Kantonsfinanzen, Senkung der Steuerbelastung, Digitalisierungsschub für die Verwaltung, Überprüfung der im interkantonalen Vergleich ausgeprägten Verbotskultur und die Auflösung kantonaler Monopole und Beteiligungen.