Der Elektromotor steht hoch im Kurs. Doch mit einer technologischen Fixierung auf diese eine Antriebstechnologie wird das deklarierte Netto-null-Ziel bis 2050 nicht zu erreichen sein. Eine neue Publikation von Avenir Suisse unter dem Titel «Nachhaltige Antriebskonzepte» zeigt nicht nur auf, warum dem so ist, sondern skizziert auch bessere Wege zum gesetzten Ziel.
In verschiedenen Beiträgen stellen Experten der Empa, der schweizerischen Forschungsinstitution für anwendungsorientierte Materialwissenschaften und Technologie, den Konsens über den Weg zur Dekarbonisierung der Mobilität in Frage. Peter Richner (Vizedirektor) und Christian Bach (Leiter Fahrzeugantriebssysteme) zeigen auf, weshalb nicht nur die Autos, sondern das Energiesystem als Ganzes nachhaltig werden muss – dabei spielen alternative Treibstoffe für Verbrennungsmotoren eine wichtige Rolle.
In der neuen Publikation wird das Thema aber nicht nur technologisch ausgeleuchtet. Morten Hannesbo, CEO des grössten Schweizer Autoimporteurs Amag und Vizepräsident des Branchenverbandes Auto Schweiz, erläutert in einem Interview das Marktumfeld. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des motorisierten Strassenverkehrs stellen die Avenir-Suisse-Forschungsleiter Patrick Dümmler und Jürg Müller dar. In ihrem Beitrag skizzieren sie Massnahmen, um eine CO2-Reduktion effizient und effektiv herbeizuführen. Schliesslich zieht Peter Grünenfelder, Direktor des Think-Tanks, die politischen Schlussfolgerungen aus der technischen und ökonomischen Standortbestimmung. Er zeigt auf, wie die Politik durch detaillierte Regulierungen, Verbote und Subventionen Trends von gestern zementiert, statt auf zielführende Marktanreize und Technologieneutralität zu setzen.