An der Zollgrenze fallen trotz zollfreiem Warenverkehr mit den EU-Nachbarn weiterhin Kosten in Form von Zollformalitäten, Wartezeiten, Ursprungslandregeln und Produktvorschriften an. Dadurch verteuern sich Exporte um 1.9 Prozent, Importe gar um 2.3 Prozent des Warenwerts. Das ergab eine Studie, die von Ruedi Minsch und Peter Moser im Auftrag von Avenir Suisse ausgeführt wurde. Sie fusst auf einer breit angelegten Umfrage bei 612 Unternehmen. Die zollbedingten Kosten wirken nicht nur handelshemmend und preistreibend, sondern beeinflussen letztlich auch Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Zudem verunmöglichen sie einzelne Geschäftsbereiche vollständig. Vor allem KMU sind davon betroffen. Anders als bei Zöllen stehen all diesen Kosten keine Einnahmen gegenüber. Sie gehen der Wirtschaft verloren. Die Umfrageresultate erlauben auch eine Schätzung der volkswirtschaftlichen Kosten der Zollschranken. Sie betragen jährlich rund 3,8 Milliarden Franken, was einem Wachstumsverzicht von 0,85 Prozent des BIP entspricht. Zudem fallen bei der Zollverwaltung Kosten in der Höhe von 200 bis 400 Millionen Franken an. Dem stehen Zolleinnahmen von 1,054 Milliarden Franken (2004) gegenüber, Tendenz sinkend. Mit anderen Worten: Jeder eingenommene Franken aus Zöllen verursacht volkswirtschaftliche Kosten von rund 4 Franken.