Was bedeutet das Ende der Credit Suisse für die Schweiz?
Think dänk!
Marc Lehmann befragt Avenir-Suisse-Forschungsleiter und Bankenexperte Jürg Müller
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Jürg Müller,
Marc Lehmann
Was bedeutet das Ende der Credit Suisse für die Schweiz?
Think dänk!Marc Lehmann befragt Avenir-Suisse-Forschungsleiter und Bankenexperte Jürg Müller
Der 19. März wird in die Schweizer Geschichtsbücher eingehen – jedoch nicht als Feiertag, denn es ist der Tag, an dem mit einer schlechten Lösung eine noch viel schlechtere verhindert werden musste. Die vom Bund eingeleitete Express-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS bedeutet eine Zäsur. Aus den beiden grössten Banken des Landes wurde ein XXL-Finanzgigant geschaffen, wie ihn die Schweiz noch nicht gesehen hat.
Mit dem Abstand von ein paar Tagen analysiert Jürg Müller im Gespräch das Grossereignis. Er erläutert mögliche Folgen für den Schweizer Finanzplatz und zeigt auf, wie die Finanzarchitektur langfristig reformiert werden könnte – im neuen Podcast aus der Denkfabrik: Think dänk!
Podcast
Jörg Gasser, CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung, im Gespräch mit Jürg Müller
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Jörg Gasser, Jürg Müller
Das Ende von Libra ist nicht das Ende der Idee
PodcastJörg Gasser, CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung, im Gespräch mit Jürg Müller
Diesen Sommer hat Facebook mit weiteren Firmen angekündigt, eine neue digitale Währung lancieren zu wollen. Das Projekt bekam den Namen Libra, und es schlug ein wie eine Bombe. Politiker und Regulatoren standen plötzlich auf den Hinterbeinen, und Vertreter etablierter Finanzinstitute fragten sich: Ist das nun die lange befürchtete Disruption der Finanzbranche durch die Tech-Giganten?
Wir wollten dem Schweizer Finanzplatz den Puls fühlen und haben dafür Jörg Gasser zu uns ins Studio eingeladen. Gasser weiss ganz genau, wie die hiesigen Finanzinstitute ticken, denn er ist CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung. Davor war er Vorsteher des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF), weshalb er sich auch ausgezeichnet mit den internationalen Rahmenbedingungen auskennt.
Im Gespräch erläutert Gasser, weshalb nach den jüngsten gewichtigen Austritten aus der Libra Association das Projekt nicht so kommt, wie ursprünglich gedacht. Die Skepsis aus den USA und Europa in Bezug auf Geldwäscherei, der Finanzierung von Terrorismus und den Umgang mit den Daten spielten dabei eine grosse Rolle. Doch das Ende des Libra-Businessmodells bedeute noch nicht das Ende der Idee. Die Banken wissen, dass sie sich der Digitalisierung stellen und dass sie Marktmodelle entwickeln müssen, um in die digitale Welt einzusteigen. Trotz Risiken, die mit solchen innovativen Projekten einhergehen, bestehen weiterhin interessante Chancen für den Schweizer Finanzplatz.