Was wie ein groteskes Monster aussieht, ist das Wirtschaftsland Schweiz – zur Unkenntlichkeit entstellt. Für Avenir Suisse berechnete das Beratungsunternehmen BAK Basel das ökonomische Gewicht der Metropolregionen, indem es die Wirtschaftsleistung (BIP), die Erwerbstätigen und die Einwohner der einzelnen Gemeinden erfasste.

Die verzerrte Karte stellt diese Räume entsprechend ihrer Wirtschaftskraft dar: Sie zeigt also auf, wo die Schweiz ihr Bruttoinlandprodukt von gegenwärtig rund 550 Mrd. Fr. erarbeitet. Die Verzerrung lässt sich leicht erklären: Die vier Metropolregionen – Zürich, Genf-Lausanne, Basel und Bern – machen zwar nur 10% der Landesfläche aus, schaffen aber fast zwei Drittel (59%) der Wirtschaftsleistung der Schweiz. Die klar bedeutendste Metropolregion ist Zürich mit einem Anteil von 29% an der nationalen Wertschöpfung. Mit deutlichem Abstand folgen Genf-Lausanne (14%) und Basel (10%), die Hauptstadt Bern schliesslich bringt es nur auf ein Zwanzigstel des BIP der Schweiz. Die fünfte Metropolregion, die das Bundesamt für Statistik aufführt, das Südtessin als Teil des Wirtschaftsraums Mailand, erscheint mit einem noch deutlich geringeren BIP-Anteil als Bern nicht auf der Karte.

Auch beim Wachstum erwiesen sich die Metropolregionen in den letzten zehn Jahren (2000–2010) als Motor der Schweizer Wirtschaft. An der Spitze steht Basel mit einer Steigerung von 29%, gefolgt von Genf-Lausanne (22%) und Bern (20%). Insgesamt schaffte die Schweiz in diesem Jahrzehnt ein Wachstum von 18%, Zürich liegt mit 15% Prozent darunter – einerseits weil in seinem Einzugsgebiet auch wirtschaftsschwächere Gebiete liegen, anderseits weil die Finanzkrisen von 2001 und 2008/09 sowie das Swissair- Grounding von 2001 die Stadt zurückwarfen.

Dafür nahm im vergangenen Jahrzehnt die Bevölkerung in Zürich wie in Genf-Lausanne um rund 12% zu, also deutlich stärker als der Durchschnitt (8%), während Basel und Bern sogar darunter lagen. Die beiden grössten Metropolregionen wirken wie Magnete, deshalb bekommen dort die Diskussionen um die Zuwanderung derzeit eine solche Brisanz. Diese Entwicklung verzerrt die Landkarte weiter: Die Schweiz muss intelligent damit umgehen – im Wissen, woher der Wohlstand des Landes kommt.