Die Unia will wissen, wie andere über sie denken, und hat für ihre Zeitung «Work» die Stimmen einiger Meinungsmacher eingeholt. Gerhard Schwarz weist in seinem Statement darauf hin, dass die zunehmend konfrontative Linie der grössten Schweizer Gewerkschaft zwar ein Erfolgsrezept für die Unia selbst sei, weniger aber für die Menschen, die in diesem Land leben:
«Wenn es der Zweck einer Gewerkschaft ist, Schlagzeilen zu machen, arbeitet die Unia so erfolgreich wie bisher noch keine Schweizer Gewerkschaft. Die Art und Weise, wie sie zu diesem ‹Erfolg› kommt, wirft allerdings Fragen auf: Bruch mit dem Arbeitsfrieden, Verstösse gegen die Rechtsordnung, taktischer Umgang mit der Wahrheit und nicht zuletzt eine Unternehmenskultur im eigenen Haus, die bei jedem anderen Unternehmen sofort zu einem Protestaufschrei der Unia führen würde. War unserem Land, unserer Wirtschaft und damit allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit der guten alten Verhandlungskultur traditioneller Sozialpartnerschaft nicht besser gedient? Die Frage stellen heisst sie bejahen: Die Schweiz verdankt ihren Erfolg dem Dialog und dem Konsens; sie sind zeitlos modern. Die Konfrontation mag ein Erfolgsrezept für die Unia sein, nicht aber für die Menschen, die in diesem Land leben.»
Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift «Work» am 23. August 2012.