Die Schweiz ist Investitionsweltmeisterin bei Schienen- und Strasseninfrastruktur. In absoluten Zahlen erreicht kein anderes Land auch nur annähernd die Werte der Schweiz – was nicht nur gut ist: Gerade beim öffentlichen Verkehr besteht auch die Gefahr ineffizienter Investitionen, die hohe Folgekosten im Betrieb nach sich ziehen. Im Verhältnis zum BIP haben die staatlichen Investitionen in die gesamte Verkehrsinfrastruktur (Schiene, Strasse, Luft, Meer) in vielen Industrieländern während dem betrachteten Zeitraum – Fünfjahresabschnitte, die zwölf Jahre auseinanderliegen – abgenommen. Deutschland, Österreich und die USA kommen bloss noch auf 0,6%, in Japan erfolgt ein Rückgang von 1,5% auf 1%. In der Schweiz liegt die Investitionsquote hingegen einigermassen stabil bei knapp 1,5%.

Extrem ist die Entwicklung der Zahlen in China: Absolut betrachtet verzehnfachte der asiatische Riese seine Investitionen in Schiene und Strasse innert 12 Jahren! In Prozent des – ebenfalls stark gewachsenen – BIP fand eine Verdoppelung der gesamten Verkehrsinvestitionen von 2,4 auf 4,8 Prozent statt. Der direkte Vergleich mit Europa hinkt allerdings etwas: Eine so schnell wachsende Wirtschaft wie die chinesische braucht naturgemäss viel höhere Investitionen als die «konsolidierten» Wirtschaften der Industrieländer.

Dieser Beitrag ist erstmals ein einem Dossier zum Thema «Staatsschulden und Infrastruktur» in der Zeitschrift «Schweizer Monat» erschienen.