Die Covid-19-Pandemie hat gravierende wirtschaftliche Auswirkungen, weshalb der Bundesrat in den vergangenen Wochen zahlreiche Massnahmen ergriffen hat. Nicht nur wurde in Zusammenarbeit mit den Banken rasch und unbürokratisch Liquidität in Milliardenhöhe für Schweizer Unternehmen bereitgestellt, auch die Kurzarbeitsentschädigungen wurde ausgebaut. Dennoch werden nun Rufe in Politik und Wissenschaft nach weitergehenden, umfassenden Rettungsschirmen für die Unternehmen laut.

Mit staatlichen Mitteln sollen Unternehmensgewinne abgesichert, Bailouts durchgeführt oder Firmen mit À-fonds-perdu-Zahlungen unterstützt werden. Solche Solvenzhilfen sind aus ordnungspolitischer Sicht abzulehnen. Sie führen zu Fehlanreizen und bestrafen tendenziell jene Unternehmen, die sich finanziell mit Liquiditäts- und Eigenkapitalpolstern auf Nachfrageeinbrüche und Rezessionen vorbereitet haben.

Der Staat würde mit Bailouts zudem privatwirtschaftliche Lösungen wie Gläubigerbeteiligungen, Kapitalerhöhungen und Refinanzierungsmassnahmen unterlaufen. Umfassende staatliche Solvenzhilfen bergen schliesslich auch das inhärente Risiko eines ineffizienten Strukturerhalts: Die Vorstellung, die Wirtschaft mit einer milliardenschweren Vollversicherung «einfrieren» zu können, führt in die Irre.