Seit 2012 vergleicht Avenir Suisse den Stand der Freiheiten in den Kantonen mit einem interaktiven Online-Tool. Im gesamtschweizerischen Ranking haben sich in der neusten Ausgabe des Avenir-Suisse-Freiheitsindexes keine tektonischen Verschiebungen ergeben. Auf dem Podest stehen wie im letzten Jahr Appenzell-Ausserrhoden (1.) vor dem Fürstentum Liechtenstein (2.) und Aargau (3.), dicht gefolgt von Schwyz (4.) und Zug (5.).

Lateinische Schweiz

Stets lohnend ist ein Blick auf die lateinische Schweiz, und dort insbesondere auf den Kanton Jura – nicht nur wegen dessen neuer Bundesrätin: Der jüngste Kanton der Schweiz besetzt bereits zum zweiten Mal in Folge Platz 1 bei den zivilen Freiheiten, während er bei den ökonomischen Freiheiten erneut als Schlusslicht rangiert. Daraus resultiert immerhin Platz 7 im Gesamtranking, dicht gefolgt vom Tessin auf dem 8. Platz. Neuenburg, die Waadt und Freiburg erscheinen im Mittelfeld auf den Plätzen 12, 15 und 17. Dabei ist es der Waadt in diesem Jahr gelungen, drei Ränge nach vorne zu rücken. Zurückzuführen ist dies u.a. darauf, dass sich die Bewertung der Staatsquote verbessert hat und der Anteil Beschäftigter im öffentlichen Sektor etwas gesunken ist. Am Schluss des Gesamttableaus finden sich das Wallis und Genf: Beide stehen bei den zivilen Freiheiten nur im Mittelfeld, während sie bei den ökonomischen Freiheiten schweizweit die schlechtesten Werte aufweisen.

Deutschschweizer Stadtkantone

Interessant ist auch die Entwicklung der Stadtkantone Zürich und Basel-Stadt: Letzterer hat einen Rang verloren und findet sich auf Platz 6, was einem spürbaren Verlust an zivilen Freiheiten geschuldet ist. So fällt der Kanton beispielsweise bei der maximalen Dauer der Aufbewahrung von Videoüberwachungsdaten ab.

Der Kanton Zürich wiederum landet in der Gesamtrangierung genau in der Mitte aller Kantone auf Platz 13. Die ausgeprägte Verbotskultur und die wenig effiziente Bereitstellung der öffentlichen Sicherheit führen zu einer Rangierung bei den zivilen Freiheiten auf dem letzten Platz. Dass es Zürich für einen Schlussrang im Mittelfeld gereicht hat, verdankt der Kanton primär den freiheitlichen Schwächen seiner Konkurrenten. Denn sowohl die Steuerbelastung von Durchschnittsfamilien wie auch von Zweitverdienern hat sich im Schweizer Vergleich deutlich erhöht. Auch die Steuerausschöpfungsquote musste schlechter bewertet werden als im Vorjahr. Positiv zu erwähnen ist jedoch die Bonität und der hohe Grad der Dezentralisierung.

Der Avenir-Suisse-Freiheitsindex ist eine interaktive Online-Publikation. Sie erlaubt es beispielsweise, einzelne Kantone miteinander zu vergleichen oder durch Berücksichtigung bzw. Nicht-Berücksichtigung einzelner Indikatoren einen persönlichen Freiheitsindex zu erstellen.