Heute verfügen von den rund 2500 Gemeinden in der deutschen und der französischen Schweiz lediglich 35 über eine richtige Tagesschule, obwohl viele Eltern und Lehrpersonen ein solches Angebot fordern. Auch fast alle politischen Parteien sowie die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen führen die Einrichtung von Tagesschulen in ihren Programmen auf.

Der Mangel an Tagesschulen bedeutet, dass sich Familie und Beruf für die Eltern sehr oft schlecht vereinbaren lassen. Davon sind hauptsächlich die Frauen betroffen, die mittlerweile meist ebenso gut ausgebildet sind wie die Männer und auf deren Potential die Volkswirtschaft in einer alternden Schweiz zunehmend angewiesen ist. Aber auch pädagogische Überlegungen sprechen für die Tagesschule: Unterricht, Freizeit- Förderaktivitäten, Verpflegung und Hausaufgabenbetreuung finden unter einem Dach statt. Kindern und Lehrern bietet die stabile Tagesstruktur bessere Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen und Lehren. Mit dem vorliegenden Buch will Avenir Suisse die verantwortlichen Behörden sowie interessierte Private in den Gemeinden dazu motivieren, sich für die Einrichtung lokaler Tagesschulen einzusetzen. Schritt für Schritt erklärt der praktische Leitfaden, wie das Ziel «Tagesschule» erreicht werden kann: von der Bedarfsanalyse bis zu den Personalkosten, von der politischen Entscheidungsfindung bis zur Realisierung.