Mit der Finanzkrise hat die Diskussion um Vermögensungleichheiten und Kapitalsteuern neuen Schwung erhalten. Die Schweiz ist hierbei keine Ausnahme. Gleich mehrere Volksinitiativen zielten in den letzten Jahren auf eine höhere Besteuerung des Kapitals. Aber wie ist das Vermögen in der Schweiz überhaupt verteilt? Und in welchem Ausmass wird das Kapital belastet?

Diese Fragen beantwortet Marco Salvi im neuen «avenir standpunkte». Seine zwei wichtigsten Schlussfolgerungen lauten: Einerseits ist das Vermögen in der Schweiz viel gleichmässiger verteilt, als es die Statistiken suggerieren; besonders ausgleichend wirkt das Rentensystem, mit dem die Schweiz in Europa punkto Umverteilung an vierter Stelle steht. Und anderseits liegt, wenn man alle Abgaben zusammennimmt, die steuerliche Gesamtbelastung des Kapitals nur knapp unter dem EU-Durchschnitt.

Marco Salvi empfiehlt aufgrund seiner Analysen eine steuerliche Verschnaufpause für das Kapital und warnt vor neuen Abgaben wie zum Beispiel der Erbschaftssteuer. Diese Zurückhaltung läge letztlich auch im Interesse der Lohnempfänger, denn ein höherer Kapitalstock stärkt die Arbeitsproduktivität – die wahre Quelle sämtlicher Lohnerhöhungen.