Seit Beginn der Corona-Pandemie gründen die Massnahmen des Bundes stark auf epidemiologischen Annahmen und Szenarien. Dem Primat der Virusbekämpfung folgt eine weitgehende Beschneidung individueller und wirtschaftlicher Grundrechte. Die volkswirtschaftlichen Verwerfungen sind immens, dazu nehmen gesundheitliche und soziale Sekundäreffekte wie psychische Erkrankungen stark zu. 

Nach fast einem Jahr Ausnahmesituation steht das staatliche Krisenmanagement zunehmend in der Kritik, und es stellen sich gewichtige Fragen zu den sich akzentuierenden Trade-offs bei der Pandemiebekämpfung. 

In der vorliegenden Analyse beschreibt Avenir Suisse diese und stellt Grundsatzfragen, die bis heute erst ansatzweise beantwortet wurden: 

  • Welche strategischen Ziele verfolgt der Bund bei der Pandemiebekämpfung? 
  • Welche Freiheitsbeschränkungen sind dafür gerechtfertigt, auch unter Berücksichtigung der steigenden Anzahl geimpfter Personen? 
  • Welche wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen sind für Privatunternehmen und für den Staat verkraftbar? 
  • Welche gesundheitlichen Schäden ausserhalb von Covid-19-Erkrankungen nimmt man in Kauf? 

Bei der Pandemiebekämpfung sollte verstärkt die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt in den Vordergrund gerückt werden. Das bedingt, dass die Politik die bestehenden Zielkonflikte explizit anspricht und die relevanten Fragen beantwortet.