Die Zahl 1,8 steht für Fehlentwicklungen in der Landwirtschaftspolitik und zeigt den dringenden Reformbedarf. Eins Komma acht Millionen Franken: Soviel kostet uns die Schweizer Agrarpolitik durchschnittlich pro Stunde. Damit leisten wir uns eine der teuersten Landwirtschaften weltweit. Offiziell betragen die Ausgaben für Landwirtschaft und Ernährung 3,8 Milliarden Franken pro Jahr. Doch dieser Betrag ist nur die Spitze des Eisbergs der Gesamtkosten und Privilegien der Agrarwirtschaft. Der Agrarsektor kostet uns rund 20 Milliarden Franken jährlich – konservativ gerechnet.

Wir als Steuerzahlende und Konsumenten und Konsumentinnen tragen mit 47% die Hauptlast. Infolge des wettbewerbsfeindlichen Grenzschutzes zahlt jeder Schweizer Haushalt jährlich über 1000 Franken mehr für Lebensmittel. Kein Wunder beträgt das Preisniveau hierzulande fast 180% des EU-28-Durchschnitts.

Vor- und nachgelagerte Organisationen erweisen sich als Kostentreiber. Die Bauern sind somit «Durchlauferhitzer» der staatlichen Unterstützung. Hinzu kommt ein Regulierungsdickicht von gegen 4000 Seiten Vorschriften. Sie schränken die unternehmerische Freiheit der Bauern massiv ein. Wir müssen endlich darüber diskutieren, welche Kosten wir Steuerzahlende bereit sind zu tragen, aber auch, wie die Bauern wieder berufliche Perspektiven erhalten.

Dieser Beitrag ist am 11.9.2018 im Blick am Abend erschienen. 

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie in unserer Studie «Eine Agrarpolitik mit Zukunft».