Am 6. Dezember 1992 lehnten Volk und Stände den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ab. Diese Entscheidung blockierte die Integration der Schweiz in den europäischen Binnenmarkt. Um gegenüber den EWR-Ländern nicht ins wirtschaftliche Hintertreffen zu geraten, wurden von der Politik Wirtschaftsreformen aus eigener Kraft angekündigt. Zehn Jahre nach dieser historischen Weichenstellung untersucht ein Buch von Avenir Suisse, wo die Schweiz im Vergleich mit den 18 EU/EWR-Ländern steht. Der Vergleich fällt ernüchternd aus: Zwar liegt die Schweiz bei 9 von 22 wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Indikatoren auf den Spitzenplätzen, aber gerade bei den für die Zukunft wichtigen Wachstumsgrössen figuriert sie im letzten Drittel der untersuchten Länder. Zudem haben, gemessen am Bruttoinlandprodukt, die Sozialausgaben, die Staatsausgaben und Abgaben an den Staat stärker zugenommen als in den meisten oder gar allen EU/EWR-Staaten. Bei wichtigen statischen Grössen wie Wohlstand, Beschäftigung, Abgabenbelastung sowie der Preisstabilität schneidet die Schweiz immer noch gut bis sehr gut ab. Allerdings ist der Vorsprung, den die Schweiz einst hatte, deutlich geschrumpft.