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Merit-Order-Effekt
 Die Verdrängung der teuersten Kraftwerke durch den Markteintritt von mit geringeren Grenzkosten produzierenden (subventionierten) Kraftwerken
Unter dem Merit-Order-Effekt versteht man die Verdrängung der teuersten Kraftwerke durch den Markteintritt von mit geringeren Grenzkosten produzierenden (subventionierten) Kraftwerken. In der Praxis handelt es sich dabei vorab um solche mit erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne, bei denen die Grenzkosten gegen null gehen. Sie schieben die Stromangebotskurve nach rechts, wodurch die Nachfragekurve auf tieferem Niveau geschnitten wird – der gleichgewichtige Marktpreis für Strom sinkt. Mindestens ein Teil des seit 2008 anhaltenden Preiszerfalls dürfte auf die wachsende Einspeisung erneuerbarer Energien zurückzuführen sein. Möglich wird dies durch die hohen Subventionen für diese Energiequellen. Das Ausmass des Merit-Order-Effekts hängt von zwei Parametern ab: der Menge der eingespiesenen erneuerbaren Energie sowie der Steilheit der Angebotskurve (im relevanten Bereich), welche durch die Höhe der variablen Kosten der Kraftwerke bedingt ist.

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