Dr. Jakob Schaad war von Januar 2017 bis Dezember 2018 als Vizedirektor und Verantwortlicher für die strategische Politikanalyse bei Avenir Suisse tätig. Frühere berufliche Stationen waren u.a.: Stellvertretender CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung, Wirtschaftsberater von Bundesrätin Doris Leuthard, Mitglied der Direktion der Schweizerischen Nationalbank sowie verschiedene Funktionen beim IMF.
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Jürg Müller verteidigt gegenüber Jakob Schaad sein Buch «The End of Banking»
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Jürg Müller,
Jakob Schaad,
Nico Leuenberger
Ein Ökonom mit radikalen Ideen
PodcastJürg Müller verteidigt gegenüber Jakob Schaad sein Buch «The End of Banking»
Der NZZ-Redaktor Jürg Müller ist Co-Autor des ökonomischen Buches «The End of Banking», das unter dem Pseudonym Jonathan McMillan publiziert wurde. Die Publikation setzt sich kritisch mit dem Bankenwesen, der Kreditschöpfung und dem Geldsystem auseinander. Die Autoren beschäftigen sich mit den Boom-and-Bust-Zyklen, den exzessiven Risiken, exorbitanten Managerentschädigungen und der Too-big-to-fail-Problematik. Mit ihrer «systemic solvency rule» lancieren sie eine radikale Reformidee, die noch über die Forderungen der Vollgeldinitiative hinausgeht. Unter der Leitung von Nico Leuenberger diskutiert Jakob Schaad mit Jürg Müller.
Die Informationstechnologien hätten die Art und Weise, wie wir versucht haben, das Banking zu kontrollieren, zerstört – also das Regulierungswerk, sagt der Autor. Deshalb schlage er im Unterschied zur heutigen Bankenregulierung oder zur Vollgeldinitiative vor, eine Solvenzregel einzuführen, die dazu führen würde, dass systemische Risiken im Finanzsystem nicht mehr eingegangen werden könnten.
Den Einwand von Jakob Schaad, die vorgeschlagene Lösung scheine ihm äusserst radikal, beantwortet Müller mit dem Argument, wir lebten in radikalen Zeiten. Die Informationstechnologien hätten schon viele Branchen auf den Kopf gestellt, das gelte auch für den Finanzsektor.
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Die Weltwirtschaft entwickelt sich blendend. Doch ist dem Boom zu trauen?
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Patrik Schellenbauer,
Jakob Schaad
Aufschwung ohne Ende?
PodcastDie Weltwirtschaft entwickelt sich blendend. Doch ist dem Boom zu trauen?
Die Wirtschaftsaussichten sind allseits gut, und die Börsen boomen weltweit mit sinkenden Schwankungen. Nicht nur in den USA, sondern auch in den Ländern der EU könnte sich das Blatt hin zu Wachstum und wiedergewonnener Prosperität gewendet haben. Die Schuldenkrise in der EU scheint überwunden. Trotz jahrelanger ultra-expansiver Geldpolitik zeigt sich kaum Inflation am Horizont, und die Zinsen bleiben tief, wenn nicht sogar negativ. Befinden wir uns also in der besten aller Welten? Hat sich in der Weltwirtschaft etwas Grundlegendes geändert? Oder ist dies nur der vorübergehende Rausch der massiven geldpolitischen Infusion seit der grossen Rezession, der (endlich) einsetzt und bei Entzug einem noch stärkeren Kater weicht?
Der Aufschwung findet vor einem politischen Hintergrund statt, der schwer einzuschätzen ist. Demokratische Institutionen werden von neuen politischen Bewegungen grundsätzlich in Frage gestellt. Seit einem Jahr ist in den USA mit Donald Trump ein erklärter Protektionist an der Macht, und in verschiedenen Ländern der EU diktieren EU-feindliche Protestparteien zunehmend die Agenda. Autoritäre Tendenzen erhalten Auftrieb, geopolitische Spannungen sind wieder aktuell. Kann das gut gehen? Patrik Schellenbauer, Chefökonom von Avenir Suisse, und Jakob Schaad, Verantwortlicher für die strategische Politikanalyse und Forschungsleiter «Leistungsfähige Infrastrukturen und Märkte», diskutieren im Podcast darüber, wie nachhaltig die positiven Nachrichten aus der Wirtschaft in einem wackeligen politischen Umfeld einzuschätzen sind.
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Daniel Kalt und Jakob Schaad debattieren über die Idee eines Schweizerischen Staatsfonds
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Jakob Schaad,
Nicole Dreyfus,
Daniel Kalt
«Der Staat ist auch kein besserer Investor»
PodcastDaniel Kalt und Jakob Schaad debattieren über die Idee eines Schweizerischen Staatsfonds
Die Devisenreserven regen die Phantasie der Schweizer Politiker seit Jahren und in grosser Regelmässigkeit an. Gerade kürzlich wurde ein neuer Vorstoss für die Gründung eines «strategisch investierenden Staatsfonds» eingereicht.
Im Podcast diskutieren Daniel Kalt, Chefökonom der UBS, und Jakob Schaad, Vizedirektor von Avenir Suisse, diese Idee. Einig sind sich die beiden Gesprächspartner über die zentrale Bedeutung einer unabhängigen Nationalbank. Unterschiede hingegen zeigen sich bei der Frage, wie diese am besten gewährleistet werden könnte.
Für Daniel Kalt wäre die Gründung eines Staatsfonds in einem einzigen Szenario plausibel, und zwar dann, wenn es der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Fall einer sich wieder allmählich normalisierenden Geldpolitik gelänge, ihre während der letzten Jahre angehäuften Devisenreserven mit Gewinn abzubauen. Kalt plädiert dafür, einen derartigen «Windfall-Gain» nicht, wie für Nationalbankgewinne bisher vorgesehen, direkt an Kantone und Bund auszuschütten, sondern ihn in einem Fonds anzulegen, sodass mehrere Generationen von den Erträgen profitieren könnten.
Jakob Schaad kann die Motive hinter dieser Idee gut nachvollziehen, fürchtet aber das Risiko der politischen Einflussnahme. Entscheidend sei bei einem derartigen Fonds nämlich die Governance. Wie könne diese gewährleistet werden, wenn jeder Politiker unter «strategischen» Anlagen etwas anderes verstehe? Er warnt davor, jetzt Strukturen zu schaffen für eine Situation, die noch gar nicht eingetreten sei. Damit öffne man dem Klientelismus Tür und Tor. Im schlimmsten Fall könnte die SNB dadurch die Hoheit über ihre Bilanz verlieren.
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Podcast zur Bedeutung ausländischer Finanzmärkte für Schweizer Banken
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Jakob Schaad,
Nicole Dreyfus
Konkurrenzkampf unter Finanzdienstleistern
PodcastPodcast zur Bedeutung ausländischer Finanzmärkte für Schweizer Banken
Der Zugang zu ausländischen Märkten ist für die Schweizer Banken essenziell. Doch Protektionismus und die Re-Regulierung nach der Finanzkrise erschweren den Marktzugang enorm. Jakob Schaad, Vizedirektor, Leiter Strategische Politikanalyse und Forschungsleiter Leistungsfähige Infrastrukturen und Märkte von Avenir Suisse, spricht über Lösungsansätze.
Um Finanzdienstleistungen jenseits der Grenzen anbieten zu können, sind Abkommen zwischen der EU oder auch einzelnen EU-Staaten dringend notwendig. Doch wie kann ein diskriminierungsfreier Marktzugang vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Renationalisierungstendenzen und historischen Zäsur des Brexit-Entscheids gewahrt werden? Eine Voraussetzung dafür, Dienstleistungen über Grenzen hinweg zu bringen, ist eine Regulierung, die den Investor im gleichen Masse schützt, wie das in der EU der Fall wäre.