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Jürg Müller verteidigt gegenüber Jakob Schaad sein Buch «The End of Banking»
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Jürg Müller,
Jakob Schaad,
Nico Leuenberger
Ein Ökonom mit radikalen Ideen
PodcastJürg Müller verteidigt gegenüber Jakob Schaad sein Buch «The End of Banking»
Der NZZ-Redaktor Jürg Müller ist Co-Autor des ökonomischen Buches «The End of Banking», das unter dem Pseudonym Jonathan McMillan publiziert wurde. Die Publikation setzt sich kritisch mit dem Bankenwesen, der Kreditschöpfung und dem Geldsystem auseinander. Die Autoren beschäftigen sich mit den Boom-and-Bust-Zyklen, den exzessiven Risiken, exorbitanten Managerentschädigungen und der Too-big-to-fail-Problematik. Mit ihrer «systemic solvency rule» lancieren sie eine radikale Reformidee, die noch über die Forderungen der Vollgeldinitiative hinausgeht. Unter der Leitung von Nico Leuenberger diskutiert Jakob Schaad mit Jürg Müller.
Die Informationstechnologien hätten die Art und Weise, wie wir versucht haben, das Banking zu kontrollieren, zerstört – also das Regulierungswerk, sagt der Autor. Deshalb schlage er im Unterschied zur heutigen Bankenregulierung oder zur Vollgeldinitiative vor, eine Solvenzregel einzuführen, die dazu führen würde, dass systemische Risiken im Finanzsystem nicht mehr eingegangen werden könnten.
Den Einwand von Jakob Schaad, die vorgeschlagene Lösung scheine ihm äusserst radikal, beantwortet Müller mit dem Argument, wir lebten in radikalen Zeiten. Die Informationstechnologien hätten schon viele Branchen auf den Kopf gestellt, das gelte auch für den Finanzsektor.
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Die Weltwirtschaft entwickelt sich blendend. Doch ist dem Boom zu trauen?
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Patrik Schellenbauer,
Jakob Schaad
Aufschwung ohne Ende?
PodcastDie Weltwirtschaft entwickelt sich blendend. Doch ist dem Boom zu trauen?
Die Wirtschaftsaussichten sind allseits gut, und die Börsen boomen weltweit mit sinkenden Schwankungen. Nicht nur in den USA, sondern auch in den Ländern der EU könnte sich das Blatt hin zu Wachstum und wiedergewonnener Prosperität gewendet haben. Die Schuldenkrise in der EU scheint überwunden. Trotz jahrelanger ultra-expansiver Geldpolitik zeigt sich kaum Inflation am Horizont, und die Zinsen bleiben tief, wenn nicht sogar negativ. Befinden wir uns also in der besten aller Welten? Hat sich in der Weltwirtschaft etwas Grundlegendes geändert? Oder ist dies nur der vorübergehende Rausch der massiven geldpolitischen Infusion seit der grossen Rezession, der (endlich) einsetzt und bei Entzug einem noch stärkeren Kater weicht?
Der Aufschwung findet vor einem politischen Hintergrund statt, der schwer einzuschätzen ist. Demokratische Institutionen werden von neuen politischen Bewegungen grundsätzlich in Frage gestellt. Seit einem Jahr ist in den USA mit Donald Trump ein erklärter Protektionist an der Macht, und in verschiedenen Ländern der EU diktieren EU-feindliche Protestparteien zunehmend die Agenda. Autoritäre Tendenzen erhalten Auftrieb, geopolitische Spannungen sind wieder aktuell. Kann das gut gehen? Patrik Schellenbauer, Chefökonom von Avenir Suisse, und Jakob Schaad, Verantwortlicher für die strategische Politikanalyse und Forschungsleiter «Leistungsfähige Infrastrukturen und Märkte», diskutieren im Podcast darüber, wie nachhaltig die positiven Nachrichten aus der Wirtschaft in einem wackeligen politischen Umfeld einzuschätzen sind.
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Fabian Schnell erläutert im Podcast die Hintergründe des liberalen Schattenbudgets von Avenir Suisse.
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Fabian Schnell,
Nicole Dreyfus
Labor für zukunftsorientierte Finanzpolitik
PodcastFabian Schnell erläutert im Podcast die Hintergründe des liberalen Schattenbudgets von Avenir Suisse.
Die Schuldenbremse des Bundes wird in den kommenden Jahren auf eine harte Probe gestellt. Gemäss Berechnungen von Avenir Suisse ist mit einem Bundesdefizit von 2 Mrd. Fr. pro Jahr zu rechnen. Zur Einhaltung der Schuldenbremse werden Stabilisierungsmassnahmen unausweichlich. Als eine Art Labor für eine zukunftsgerichtete Finanzpolitik hat Avenir Suisse deshalb ein liberales Schattenbudget erstellt. Fabian Schnell erläutert im Podcast, wie das Bundesbudget entlastet werden könnte und auf welche Weise die Gelder effizienter genutzt werden sollten.
Das «Liberale Schattenbudget» zeigt die Finanzpolitik aus der Froschperspektive. Dringender Handlungsbedarf etwa besteht im Bereich der sozialen Wohlfahrt, die schon heute über einen Drittel des ganzen Bundeshaushaltes verschlingt. Auch in den Tabu-Bereichen Bildung und Forschung gäbe es viel zu tun – wobei es hierbei weniger um Budgetkürzungen geht als um eine Steigerung der Effizienz und der Exzellenz. Auch im Verkehr zeigten sich noch viel zu grosse Unterschiede zwischen finanzpolitischen Sonntagsreden und der Realität. Im Podcast diskutiert werden ausserdem Bereiche wie Militär oder staatliche Pferdezucht.
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Podcast zur Bedeutung ausländischer Finanzmärkte für Schweizer Banken
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Jakob Schaad,
Nicole Dreyfus
Konkurrenzkampf unter Finanzdienstleistern
PodcastPodcast zur Bedeutung ausländischer Finanzmärkte für Schweizer Banken
Der Zugang zu ausländischen Märkten ist für die Schweizer Banken essenziell. Doch Protektionismus und die Re-Regulierung nach der Finanzkrise erschweren den Marktzugang enorm. Jakob Schaad, Vizedirektor, Leiter Strategische Politikanalyse und Forschungsleiter Leistungsfähige Infrastrukturen und Märkte von Avenir Suisse, spricht über Lösungsansätze.
Um Finanzdienstleistungen jenseits der Grenzen anbieten zu können, sind Abkommen zwischen der EU oder auch einzelnen EU-Staaten dringend notwendig. Doch wie kann ein diskriminierungsfreier Marktzugang vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Renationalisierungstendenzen und historischen Zäsur des Brexit-Entscheids gewahrt werden? Eine Voraussetzung dafür, Dienstleistungen über Grenzen hinweg zu bringen, ist eine Regulierung, die den Investor im gleichen Masse schützt, wie das in der EU der Fall wäre.
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Peter Buomberger im Interview mit Nicole Dreyfus
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Peter Buomberger,
Nicole Dreyfus
Zu hohe Regulierungsdichte im Finanzmarkt
PodcastPeter Buomberger im Interview mit Nicole Dreyfus
Ohne Finanzmarktregulierung geht es auch nicht. Das hat nicht zuletzt die Finanzkrise gezeigt. In den letzten Jahren hat sich aber das Tempo, mit dem neue Vorschriften für die Finanzbranche erlassen werden, massiv erhöht. Und es sind noch mehr in der Pipeline. Diese grosse Dynamik ist zum Teil auch eine Reaktion der Schweizer Regulatoren auf ähnliche Prozesse im Ausland.
Im Gespräch mit Nicole Dreyfus kritisiert Peter Buomberger die grosse Zahl an Regulierungen. Ist es wirklich sinnvoll, jedes Kundengespräch detailliert erfassen zu müssen? Und wird durch solche Massnahmen das Vertrauen ins System tatsächlich gestärkt? Hätten Banken nicht ein ureigenes Interesse, ihre Kunden gut zu beraten, damit sie ihnen auch auf Dauer treu bleiben?
Buomberger plädiert dafür, dass man sich beim Design von Finanzmarktregulierung wieder auf deren Hauptzweck zurückbesinnt: die Systemstabilität. Gute Regulierung verhindert, dass sich die Banken im Krisenfall nicht gegenseitig anstecken. Ausserdem fordert Buomberger eine bessere Abstimmung unter den Stakeholdern. Während mittlerweile höhere Eigenkapitalquoten konsensfähig scheinen, sollten andere Regulierungen auf ihre Sinnhaftigkeit geprüft werden.
Überregulierung ist nicht kostenlos: Sie bindet Ressourcen in den betroffenen Unternehmen und kann damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche gefährden.