Dr. Matthias Ammann war von Januar 2017 bis August 2020 bei Avenir Suisse als Fellow tätig und befasste sich mit dem Bildungsraum sowie dem Potential der Digitalisierung für Staat und Verwaltung. Nach dem Studium der International Affairs and Governance sowie des International Managements an der Universität St. Gallen und der Copenhagen Business School promovierte er an der Universität St. Gallen und ist dort Adjunct Fellow am Smart Government Lab.
Lebenslanges Lernen in Zeiten der Digitalisierung
Podcast
Ein Gespräch über Weiterbildung und Arbeitsmarktchancen
,
Valérie Müller,
Marco Salvi,
Matthias Ammann
Lebenslanges Lernen in Zeiten der Digitalisierung
PodcastEin Gespräch über Weiterbildung und Arbeitsmarktchancen
Welche Rolle spielt Weiterbildung heute in einer Berufskarriere? Und in welchem Verhältnis steht sie zur Erstausbildung? Was bedeutet das vielzitierte «lebenslange Lernen» z.B. für ältere Arbeitnehmer? Und welche Schlussfolgerungen kann man daraus für die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik in der Schweiz ziehen? Diese Fragen standen im Zentrum der kürzlich publizierten Studie: «Weiterbilden, aber gezielt: Antworten auf den Strukturwandel am Arbeitsmarkt»
Valerie Müller, Marco Salvi und Matthias Ammann stellen im Gespräch fest, dass einer fundierten Erstausbildung weiterhin eine zentrale Rolle zukommt, und es deshalb auch richtig ist, wenn der Staat den Fokus auf diese erste Ausbildungsphase setzt. Nicht zu unterschätzen ist auch das «informelle Lernen» direkt am Arbeitsplatz.
Zweifelsohne hat die Pandemie den Strukturwandel in der «Weiterbildungsbranche» beschleunigt: Aber auch wenn die digitalen Angebote stark zugenommen haben: Sie alle haben – genauso wie das Homeoffice – ihre Grenzen, und der direkte persönliche Austausch bleibt in der langen Frist zentral für die Menschen.
Podcast
Ein Gespräch über den Einfluss der Digitalisierung auf die Demokratie
,
Fabian Schnell,
Matthias Ammann
«Ich kriege eine Quittung für die Stimmabgabe»
PodcastEin Gespräch über den Einfluss der Digitalisierung auf die Demokratie
In den letzten 25 Jahren seit ihrer vollständigen Einführung haben sich die Schweizer an die Briefwahl gewöhnt, und sie wurde zu einem festen Bestandteil des demokratischen Prozesses. Aber wie nachhaltig ist diese Form der Stimmabgabe, wenn man berücksichtigt, dass die Zukunft der klassischen Briefpost mehr als ungewiss ist? Wie sicher wäre die schriftliche Stimmabgabe, wenn anstelle der staatlichen Post plötzlich mehrere Unternehmen mit dem Transport von Briefen betraut werden?
Sofern E-Voting eine valable und sichere Alternative darstellt, bekämen die Wählerinnen und Wähler sogar eine Quittung für ihre Stimmabgabe. Laut Umfragen sähen das neben den Auslandschweizern auch viele der Jungen positiv. Skeptischer zum E-Voting positionieren sich zurzeit noch die politischen Eliten. Uwe Serdült, Professor für Politikwissenschaft an der japanischen Ritsumeikan University und Forschungsleiter von «Digital Democracy»-Projekten am ZDA, ist optimistisch. Er geht davon aus, dass die zurzeit durchaus noch berechtigten Sicherheitsbedenken beseitigt werden können. Generell seien die in der Schweiz im Test befindlichen Systeme technisch durchaus «vorne mit dabei».
Im Gespräch mit Fabian Schnell und Matthias Ammann betont Uwe Serdült, dass er die grösseren Herausforderungen entgegen der medialen Wahrnehmung im E-Collecting sieht, weil es die Unterschriftensammlung stark vereinfachen – und damit die potenzielle Zahl der Volksinitiativen und Referenden explodieren lassen könnte. Für Diskussionsstoff über die digitale Demokratie ist also auf Jahre hinaus vorgesorgt. Trotzdem sind sich die Forscher einig, dass die Chancen für den demokratischen Prozess die Risiken überwiegen.