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Roundtable mit Peter Grünenfelder, Patrik Schellenbauer und Fabian Schnell
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Patrik Schellenbauer,
Fabian Schnell,
Peter Grünenfelder,
Nicole Dreyfus
Beziehungen Schweiz – USA nach der Wahl
PodcastRoundtable mit Peter Grünenfelder, Patrik Schellenbauer und Fabian Schnell
Was bedeutet die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten aus ökonomischer und wirtschaftspolitischer Sicht? In einem Roundtable sprechen Peter Grünenfelder, Patrik Schellenbauer und Fabian Schnell über die mittel- und langfristigen Perspektiven für die Schweiz. Die EU wird für unser stark exportorientiertes Land an Bedeutung gewinnen, aber auch der Einfluss der asiatischen Länder dürfte zunehmen.
Falls die USA als zweitwichtigster Schweizer Exportmarkt neben der EU eine isolationistische Politik betreiben sollten, wird das für die Aussenwirtschaft der Schweiz zu einer neuen Herausforderung. Und die erwartete Zinserhöhung der US-Zentralbank Fed dürfte nach Trumps Wahl auf unbestimmte Zeit verschoben werden, was für die Schweizerische Nationalbank nicht von Vorteil ist. Im Avenir-Suisse-Roundtable erklärt Fabian Schnell, die Unsicherheit auf den Finanzmärkten sei zurzeit gross – und Unsicherheit wirke sich stets aufwertend auf den Schweizer Franken aus. Für Patrik Schellenbauer wäre Alarmismus allerdings fehl am Platz, auch wenn die Periode mit Negativzinsen voraussichtlich länger dauern wird als bisher erwartet.
Positive Seiten könnte man allenfalls Trumps Ankündigung abgewinnen, in den USA die Unternehmenssteuern zu senken, was wachstumsfördernd wirkt. Allerdings sei das für den europäischen Wirtschaftsraum nicht unbedingt eine gute Nachricht, denn Europa würde dadurch als Unternehmensstandort für US-Firmen weniger attraktiv. Ob es Trump hingegen gelingt, die Infrastruktur seines Landes innert kurzer Zeit zu erneuern, wird angesichts des Schuldenstandes der USA bezweifelt.
Sorgen bereitet auch die Erosion der politischen Kultur. Peter Grünenfelder geht davon aus, dass die westlichen Demokratien vor besonderen Herausforderungen stehen – insbesondere in Frankreich. In der Schweiz gebe es zwar auch Populismus, aber die Ausgangslage unterscheide sich aufgrund unserer halbdirekten Demokratie erheblich von anderen westlichen Ländern: Initiativen und Referenden würden den Puls der Bevölkerung regelmässig messen, zudem habe der allgemeine Wohlstand in den letzten Jahren zugenommen, betont der Direktor von Avenir Suisse.
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Avenir-Suisse-Podcast #3: Patrick Dümmler über Bilaterale, TTIP und Brexit
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Patrick Dümmler,
Nicole Dreyfus
Aussenhandel: Mehr als Nice-to-have
PodcastAvenir-Suisse-Podcast #3: Patrick Dümmler über Bilaterale, TTIP und Brexit
Der Aussenhandel steht politisch unter Druck – und dies, obwohl die Schweiz 70% ihres Einkommens im Ausland verdient. Um die Prosperität langfristig zu sichern, schlägt Avenir Suisse eine 3-Säulen-Strategie vor: Weiterführung und Vertiefung des bilateralen Wegs mit der EU, die Förderung des Freihandels mit Ländern ausserhalb der EU sowie die Öffnung der Binnenwirtschaft, vor allem im Dienstleistungs- und Agrarbereich. Ein Gespräch von Patrick Dümmler und Nicole Dreyfus im Avenir-Suisse-Podcast.
Exporte sichern Arbeitsplätze und Einkommen im Inland, Importe bieten den Konsumenten eine grössere Produktevielfalt zu tieferen Preisen. Insofern sei Aussenhandel ein zentrales Element für den Wohlstand der Schweiz, erklärt Patrick Dümmler im Gespräch mit Nicole Dreyfus. Da erscheint es beinahe als ein Paradox, dass bestehende, aber auch potenzielle neue Aussenhandelsbeziehungen politisch von verschiedenen Seiten kritisiert werden.
Vor diesem Hintergrund ist die neue Avenir-Suisse-Studie «Handel statt Heimatschutz» zu verstehen. Aufgrund von harten Fakten und Daten erklärt die Publikation ökonomische Zusammenhänge und versucht so, die emotionale Debatte zu versachlichen. Bestehende Abkommen mit Ländern ausserhalb Europas seien zu vertiefen, die Bilateralen Abkommen mit der EU auszubauen und die Binnenwirtschaft zu öffnen.
Schliesslich äussert sich Dümmler im Podcast auch zu Schweizer Hoffnungen im Zusammenhang mit dem Brexit: Tatsächlich sei es denkbar, dass langfristig neue Formen der Zusammenarbeit mit Staaten entstehen, die sich nicht so eng an die EU binden möchten. Die Schweiz müsse ihre Zukunft aber heute gestalten. Deshalb seien die gegebenen Rahmenbedingungen zu akzeptieren.